Sylvia (Jessica Chastain) ist seit 13 Jahren trocken, doch alte Traumata holen sie ein, als sie Saul (Peter Sarsgaard) begegnet, der an früher Demenz leidet. In Michel Francos packendem Drama entfaltet sich eine zarte, fragile Liebesgeschichte in einem kühlen, glanzlosen New York. Lesen Sie hier unsere Kino-Kritik zu der hochemotionalen Liebesgeschichte „Memory“.
Eine Gruppe der Anonymen Alkoholiker in N. Y. Sylvia (Jessica Chastain) ist seit nunmehr 13 Jahren trocken. Welche Traumata sie einst in die Sucht trieben, sickert erst nach und nach durch. Die alleinerziehende Mutter einer Teenie-Tochter arbeitet in einer Pflegeeinrichtung für Menschen mit fragiler Psyche.
Nach einem Klassentreffen folgt Sylvia ein Mann bis zu ihrer Wohnung. Am nächsten Morgen liegt er verfroren vor dem Haus. Doch der eigenartige Typ, Saul (Peter Skarsgaard), ist kein Stalker, er leidet vielmehr an früh einsetzender Demenz. Slyvia übernimmt dessen Betreuung.
Die zarte Annäherung der Beiden ist wie ein gegenseitiges Erkennen, das aber beständig gegen die Schatten geistiger Auslöschung ankämpft.
Für seine fragile Liebesfiktion entführt uns Regisseur Michel Franco in ein jeglichen Glamours beraubtes N. Y. , das er in ein kühles Farbspektrum taucht.
Wie dieses großartige Schauspielerpaar (Skarsgaard wurde zudem in Venedig als bester Darsteller ausgezeichnet) flüchtige Momente des Glücks aus Alltäglichem destilliert, berührt zutiefst, sehen wir doch zwei vom Leben Versehrte, denen nichts bleibt als die zärtliche Hingewandtheit zum Jetzt. Ein hochemotionales Kino-Erlebnis, das nachwirkt.
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