1,4 Millionen verzockt

Wie aus Ex-Spitzensportler Serienbetrüger wurde

Kärnten
09.10.2024 17:30

„Bei seinem Gehalt hätte er es nie nötig gehabt, Leute zu betrügen“, meint der Verteidiger über seinen Schützling, einen Kärntner Ex-Eishockeyspieler, der auch nach der Sportkarriere einen Spitzenjob gefunden hat. Doch 14.000 Euro im Monat waren nicht genug – der 43-Jährige zockte Freunde um viel Geld ab.

Eigentlich ist der ehemalige Sportler geständig, dass er mehr als 1,4 Millionen Euro durch Betrügereien lukriert hat – von insgesamt 44 Opfern in Kärnten, Salzburg und der Schweiz. Aber uneigenlich möchte er schon erklären, dass er sich in solchen Kreisen bewegt hat, wo es normal gewesen sei, untereinander Geld für Autos, Finanzierungen, Harleys, Luxusuhren oder Klamotten hin- und herzuschieben. Und irgendwie sei es dann eben passiert.

Was genau? Zunächst geht es um Uhren. Der Kärntner, der nach eigenen Angaben bis zu seiner Verhaftung bei einem großen Konzern rund 14.000 Euro im Monat Gehalt bezogen hatte – netto, wohlgemerkt – hatte Bekannten angeboten, seltene und vergriffene Rolex besorgen zu können. Dafür kassierte er Anzahlungen zwischen 5000 und 28.300 Euro. Geliefert hat er die versprochenen GMT Master Pepsi und Batman allerdings nicht; nur ein einziger Kunde bekam auch Uhren. Alle anderen schauten durch die Finger.

Auch mit Finanzieren hatte sich der Ex-Crack auf dünnes Eis gewagt: „Ich wurde durch meine weltweiten Kontakte, mein tolles Netzwerk, gefragt, ob ich nicht helfen könnte, steuerschonend und gewinnbringend Gelder in die Schweiz zu transferieren“, erklärt er etwas umständlich. Er habe für seinen Bekannten am Finanzmarkt gekauft und verkauft, nur leider sei sich alles irgendwie nicht ausgegangen. „Ich habe gemerkt, dass es nicht funktioniert; also habe ich versucht, durch Sportwetten die Verluste wieder hereinzuholen.“ Auch das funktionierte nicht – und so blieb letztlich ein Schuldenberg von 1,4 Millionen Euro übrig und es klickten die Handschellen.

Vier Jahre Haft, nicht rechtskräftig
Wie geht es für den einstigen Kärntner Eishockeyprofi weiter? Er muss vier Jahre Haft absitzen (nicht rechtskräftig) – und hofft, dass er sein Leben danach wieder in den Griff bekommt. Übrigens ist diese Verurteilung nicht seine erste, sondern bereits die dritte. Auch die zwei ersten Strafen drehten sich um Vermögensdelikte.

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