Auf Österreich-Tour

Flo & Wisch: „Unser Bauch ist das beste Orakel!“

Das Burgenland ist für die Wiener wie eine zweite Heimat.

(Bild: Reinhard Judt)

Das Musik-Comedy-Duo erklärt, warum Fühlen zeitsparender ist als Grübeln. Und was ihr untrügliches Bauchgefühl über die politische Entwicklung im Land verrät. Plus: Das erste Braut-und Bräutigamsfoto nach der Traumhochzeit in Italien. 

Das katholische Schottengymnasium in Wien gilt als Kaderschmiede schlechthin, bringt es nicht nur Minister wie Rudolf Scholten und Bundeskanzler wie Wolfgang Schüssel hervor, sondern auch namhafte Entertainer wie Flo & Wisch. „Also Clowns aller Art!“, scherzen die beiden 34-jährigen Kabarettisten, die mit bürgerlichem Namen Florian Roehlich und David Krammer heißen, einst gemeinsam die Schulbank drückten und täglich für Klamauk im Klassenzimmer sorgten.

Von der Klosterschule auf die Kabarettbühne
Während die geistlichen Lehrer – Mönche in Kutten -, darob Stoßgebete zum Himmel sandten, förderten ein paar weltliche Professoren das kreative Talent der Knaben und legten damit den Grundstein für deren heutige Karrieren. Nach der Matura entdeckten Flo & Wisch nämlich ihre Leidenschaft fürs Kabarett, nahmen aus Jux 2012 bei der ORF-Castingshow „Die große Chance“ teil und landeten dort völlig unerwartet auf dem zweiten Platz.

„Dass uns sogar in Bayern der Durchbruch gelang, verdanken wir Skandal-Rapper Sido. Er saß damals in der Jury, war unser größter Fan und bereitete uns deshalb den Weg in seine deutsche Heimat. 2025 feiern wir im Münchner Schlachthof übrigens unser Deutschland-Comeback“, sagt Krammer.

Die beiden sind auch Intendanten von „Kabarett am See“ in Oggau. 

(Bild: Reinhard Judt)

Im November präsentieren sie das neue Programm für September 2025: „Es sind wieder heimische Kapazunder und junge Talente mit dabei.“

(Bild: Reinhard Judt)

Schmetterlinge im Bauch
Heute Abend gastieren die Komiker mit ihrem aktuellen Programm „Bauchgefühl“ im Kulturzentrum Oberschützen, am 17. und 18. Oktober dann in Mattersburg. Darin sinnieren sie ironisch über die verschiedenen Arten der menschlichen Entscheidungsfindung. „Ich bin ein Bauchmensch und vertraue meiner Intuition. Flo hat zwar einen großen Bauch, verlässt sich aber lieber auf seinen Kopf“, verrät Krammer. Roehlich nickt: „Leider neige ich dazu, Dinge zu zerdenken. Nach zwei Wochen Grübeln komme ich dann in 90 Prozent der Fälle zu dem rationalen Entschluss, dass das erste Gefühl eh stimmt. Man kann also viel Zeit sparen, wenn man gleich auf den Bauch hört.“

Ein gutes Bauchgefühl hatte Krammer auch neulich bei seiner Hochzeit in der Toskana, wo er seiner Freundin Nicki (30) das Ja-Wort gab. Kennengelernt hat er die Pharmazeutin mit griechisch-italienischen Wurzeln vor 14 Jahren im Urlaub. „Seit zehn Jahren sind wir ein Paar, seit 28. September verheiratet“, plaudert er aus dem Nähkästchen. Kollege Roehlich hält Privates lieber unter Verschluss: „Ich bin auch verheiratet, aber das ist fast schon verjährt. Außerdem bin ich so viel auf Tournee, dass ich gar nimmer weiß, wie meine Frau heißt.“

David „Wisch“ Krammer mit seiner Braut.

(Bild: Reinhard Judt)

Kickl, Nehammer & Co: Wer macht das Rennen?
Aber was sagt ihr untrügliches Bauchgefühl zur politischen Zukunft Österreichs? Immerhin wurden die Berufsblödler, die seit 2022 auch Intendanten von „Kabarett am See“ in Oggau sind, erst neulich von Burgenlands Landtagspräsident Robert Hergovich zu „Demokratiebotschaftern“ ernannt. „Wer die neue Bundesregierung anführen wird, steht in den Sternen. Das kann also nur die Gerda Rogers wissen. Zum Thema Bauch können wir daher nur soviel sagen: Wir sind sicher, dass Werner Kogler nicht nächster Kanzler wird.“

Treffsichere Prognose! Und wie sieht‘s im Burgenland aus? Wird die SPÖ im ihre Absolute nach der Landtagswahl im Jänner 2025 halten können oder wird Herausforderer Norbert Hofer von der FPÖ sie brechen? „Das Burgenland ist ein Vorzeigebetrieb, wie man ein Bundesland führen kann. Wir begrüßen es sehr, dass die Kultur einen besonders hohen Stellenwert, weil Kultur unsere Identität ausmacht. Wo Kultur stattfindet, passiert gesellschaftlicher Diskurs. Von daher wünschen wir uns, dass sich im Burgenland politisch nicht viel ändert.“