„Elisabeth II.“

Griesgrämiger Abschied vom Kleinen Theater

Cassandra Rühmling (Mitte) schlüpft zum Abschied in die Rolle des griesgrämigen Herrensteins.

(Bild: Tröster Andreas/ANDREAS TROESTER)

Regisseurin Cassandra Rühmling bringt das Stück „Elisabeth II.“ anlässlich des 35. Todesjahres Thomas Bernhards auf die Bühne des Kleinen Theaters. Für ihren persönlichen Abschied schlüpft sie in die Rolle des Herrenstein: „Eine Herausforderung!“

Für mich als deutsche Frau ist es schon eine Herausforderung einen österreichischen, alten Mann zu spielen“, lacht Schauspielerin und Regisseurin Cassandra Rühmling. Noch dazu geht es nicht um die Verkörperung irgendeines Mannes – sondern des griesgrämigen Großindustriellen Herrenstein: 87 Jahre alt, Waffenhändler und seit einem Unfall auf den Rollstuhl angewiesen.

Die Gesellschaft um sich herum verachtet er, beobachtet sie lediglich von seinem Balkon aus. So hat Thomas Bernhard den Hauptcharakter seines vorletzten Theaterstücks „Elisabeth II.“ angelegt. Cassandra Rühmling bringt das Stück nun anlässlich Bernhards 35. Todesjahres auf die Bühne des Kleinen Theaters.

Der Besuch der Queen in Wien löst Herrensteins Abrechnung mit der Gesellschaft aus. Immerhin die Kleider hat Griesgram Herrenstein schön: Kostüme der Salzburger Festspiele und Trachten der Traditionsmarke Gössl kommen auf der Bühne zum Einsatz. Theatermacherin bleibt abseits des MainstreamsVermutlich zum letzten Mal, denn: Es wird Cassandra Rühmlings letzte Inszenierung am Kleinen Theater sein. „Danach geht es woanders weiter“, verrät sie im Gespräch mit der „Krone“.

Gleich bleiben wird der Einsatz der deutschen Theatermacherin für Thematiken abseits des Mainstreams: „Mir geht es bei den von mir ausgewählten Stücken immer darum, das Publikum zu sensibilisieren und Möglichkeiten aufzuzeigen.“ Premiere feiert das Stück „Elisabeth II.“ am Samstag, 12. Oktober, 19.30 Uhr.