928 verletzte Kinder, davon zwei tödlich. Das ist die traurige Bilanz des Salzburger Straßenverkehrs in den vergangenen fünf Jahren, informiert der VCÖ. Im Vorjahr wurden 195 Kinder bei Verkehrsunfällen verletzt. Insgesamt verunglücken Kinder am häufigsten als Pkw-Insassen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt.
Im Ortsgebiet war die Hälfte der bei einem Verkehrsunfall verletzten Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad mobil. Die Mobilitätsorganisation VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen für ein kindgerechtes Verkehrssystem. Zudem kann die Bevölkerung Gefahrenstellen am Schulweg der Kinder in eine Online-Karte auf http://www.vcoe.at eintragen. Problemstellen aus bereits 35 Salzburger Gemeinden wurden in die Karte eingetragen.
Lungau und Pongau sind „sauber“
Das Ziel „kein tödlicher Kinderunfall im Straßenverkehr“ haben in den vergangenen zehn Jahren zwei Salzburger Bezirke erreicht: Tamsweg und St. Johann im Pongau, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. In der Landeshauptstadt Salzburg gab es einen tödlichen Kinderunfall, in den Bezirken Hallein und Salzburg Umgebung waren jeweils drei Todesopfer zu beklagen und im Bezirk Hallein sogar vier. Insgesamt verloren in den vergangenen zehn Jahren im Land Salzburg elf Kinder im Straßenverkehr ihr Leben, mehr als 1.900 wurden verletzt.
Im Vorjahr wurden im Bundesland Salzburg 195 Kinder im Straßenverkehr verletzt. Am häufigsten verunglückten Kinder als Pkw-Insassen, 64 Kinder wurden als Pkw-Insassen verletzt, wie die VCÖ-Analyse zeigt. Drei Viertel der verletzten Kinder hatten einen Verkehrsunfall im Ortsgebiet. Im Ortsgebiet wurden 31 Kinder als Pkw-Insassen verletzt. Die Hälfte der Kinder wurde beim Radfahren (45) oder als Fußgängerin (28) beziehungsweise Fußgänger bei einem Verkehrsunfall verletzt.
Der VCÖ erinnert daran, dass Kinder vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen sind, was sich im Fahrverhalten bemerkbar machen sollte: „Der Lenker eines Fahrzeuges hat sich gegenüber Personen für die der Vertrauensgrundsatz nicht gilt, insbesondere durch Verminderung der Fahrgeschwindigkeit und durch Bremsbereitschaft so zu verhalten, dass eine Gefährdung ausgeschlossen ist“, heißt es dazu in der Straßenverkehrsordnung. Und ist ersichtlich, dass ein Kind die Straße überqueren möchte, dann ist das auch dort zu ermöglichen, wo es keinen Schutzweg gibt.
Mappeneinträge bis 31. Oktober möglich
Im Schulumfeld erhöhen auch Maßnahmen wie eine Schulstraße oder autofreie Schulvorplätze die Sicherheit für die Kinder. Der VCÖ möchte gemeinsam mit der Bevölkerung Gefahrenstellen am Schulweg aufzeigen. In einer Online-Karte auf http://www.vcoe.at können beim VCÖ-Schulwegcheck noch bis 31. Oktober Problemstellen eingetragen und beschrieben werden. Der VCÖ sammelt die Einträge und leitet diese an die zuständige Gemeinde weiter. Bereits mehr als 200 Gefahrenstellen in 35 Salzburger Gemeinden wurden gemeldet. Beispiele sind fehlende Radwege und fehlende Schutzwege, zu hohes Tempo des Kfz-Verkehrs oder Probleme bei Straßenquerungen.
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