VW führt eine neue Baureihe ein – und doch gab es sie bereits, wenn auch nicht unter diesem Namen: Der Tayron ist im Prinzip das, was wir bisher als Tiguan Allspace kannten, also die Langversion des erfolgreichen Kompakt-SUVs der Wolfsburger.
Anfang des Jahres hat VW den neuen Tiguan eingeführt, der Tayron folgt nun zum Jahresende. Wolfsburg will sein zweitgrößtes, zwischen Tiguan und Touareg platziertes SUV als eigenständige Baureihe vermarkten, um mehr Aufmerksamkeit für das Modell zu generieren.
Vom Tiguan unterscheidet sich der Tayron bereits vorne: Seine Motorhaube ist deutlich höher, was den Wagen optisch etwas wuchtiger macht und gleichzeitig Fußgänger besser schützt. Da zwischen Blech und Motorblock mehr Luft ist, muss die Haube bei einem Unfall nicht wie im Tiguan blitzschnell mechanisch angehoben werden.
Die markanten LED-Doppelscheinwerfer sitzen ebenfalls etwas höher. Mit Matrixtechnik knipsen sie gegen Aufpreis ihre LEDs einzeln an und leuchten die Straße je nach Verkehrs- und Lichtverhältnissen aus. Auch die beim ID.7 eingeführte neue Lichtsignatur in Form einer LED-Leiste mit beleuchtetem VW-Logo in der Mitte kommt zum Einsatz.
Am Heck zeigt der Tayron mit einem rot leuchtenden Logo ebenfalls, von welcher Marke er stammt. Die LED-Technik eröffnet den Herstellern ja jede Menge Möglichkeiten, ihre Autos aufwendig zu inszenieren. Und so lässt auch der Tayron auf seinem roten Leuchtband hinten ein beeindruckendes Lichtspektakel ablaufen, sobald der Wagen geöffnet oder geschlossen wird.
Im Innenraum spielt der SUV technisch und optisch auf gleichem Niveau wie Passat, ID.7 oder Touareg. Es gibt digitale Instrumente, einen riesigen Bildschirm, eine einfache Bedienung – auch per Sprache – sowie jede Menge Möglichkeiten, Licht, Sound und Optik zu individualisieren. Je nach Ausstattung verlegt VW großzügig offenporiges Holz oder hinterleuchtete Applikationen in Armaturenbrett und Türverkleidungen.
Mit 4,77 Meter ist der Tayron rund 23 Zentimeter länger als der Fünfsitzer. Der Längenzuwachs kommt zur Hälfte dem Kofferraum, der Rest dem Innenraum zugute, wo VW auf Wunsch im Heck zwei Klappsitze montiert. Doch während man auf der hohen Rückbank außergewöhnlich bequem sitzt und viel Platz für die Beine hat, sind auf den beiden Hecksitzen nur Kinder gut untergebracht. Man muss schon ziemlich beweglich sein, um durch den schmalen Spalt zwischen der verschiebbaren Bank und der C-Säule ins Heck zu klettern.
Da ist richtig viel Platz drin
Bei allen Sitzen lassen sich die Lehnen umlegen, sodass eine ebene Ladefläche entsteht, die nur vorne minimal ansteigt. Bis zu 2090 Liter Stauraum sind eine Ansage und selbst bei aufgestellten Lehnen lassen sich hinter der Rückbank des Siebensitzers mehrere Koffer und Taschen einladen. Fünf Reisenden stehen im Tayron auf dem Weg in den Urlaub bis zu 885 Liter Gepäckraum zur Verfügung. Dank seiner hohen Karosserie könnte der Tayron bei Trips zum Bau- oder Möbelmarkt also durchaus als Kleintransporter dienen.
Günstiger, als er wirkt
Preise für Österreich werden erst zum Bestellstart im November bekannt gegeben. In Deutschland beginnt die Preisliste bei rund 45.000 Euro eingeführt, also etwa 7000 Euro über dem Tiguan. Der Unterschied relativiert sich allerdings, wenn man genauer hinschaut. So verzichtet das große SUV auf die Basisausstattung, läuft mindestens im Niveau Life und mit 150 PS samt DSG vom Band. Vergleicht man diese Versionen, so schrumpft der Aufpreis fürs Langmodell auf faire 2.200 Euro.
Diesel, Benziner, PHEV
Ansonsten fährt der Tayron mit ähnlichem Antriebsportfolio vor wie der Tiguan. Vorneweg mit den beiden neuen Plug-in-Motoren, die VW auch in Passat und Golf einsetzt. Sie kommen elektrisch gut 100 Kilometer weit und können unterwegs sogar am Schnelllader Strom bunkern. So eignen sich die Steckdosenstromer auch für Kunden, die eigentlich elektrisch fahren wollen, sich aber noch nicht richtig trauen. Wegen des Akkus hinten im Boden sind die PHEV-Modelle allerdings nur als Fünfsitzer erhältlich.
Kilometerfresser greifen zu einem der beiden Diesel mit 150 oder 193 PS. Der stärkere TDI kommt serienmäßig mit Allradantrieb und eignet sich deshalb besonders, wenn man die 2,5 Tonnen Anhängelast ausreizen will. Zusätzlich bietet VW drei bis zu 265 PS starke Benziner an, zwei davon ebenfalls mit Allradtechnik.
Für den Allradantrieb setzt VW auf eine neue 4x4-Kupplung. Um Sprit zu sparen, koppelt sie bei trockener Straße die Hinterachse ab. Erst wenn mehr Grip benötigt wird, leitet sie die Antriebskräfte über die Kardanwelle an die Hinterräder weiter. Wird ein Hänger angekoppelt, aktiviert die Technik den sogenannten Trailer Assist. Der verteilt die Antriebskräfte lastabhängig und vermeidet, dass der Hänger beispielsweise bei zu niedriger Stützlast zu pendeln beginnt. Außerdem hilft er dabei, das Gespann rückwärts in enge Lücken zu zirkeln.
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