Durchschnittlich 45 Minuten pro Tag spielen Kinder zwischen sechs und zehn Jahren online und geben 17 Euro im Monat dafür aus. Dies zeigt die aktuelle oberösterreichische Kindermedienstudie 2024 der Education Group Linz. Außerdem würden 25 Prozent der Kinder nachts spielen.
Dass die Mediennutzung bei den Jüngeren weiter steigt, folgt dem langjährigen Trend. Gleichzeitig steige auch die Ausstattung mit technischen Geräten und das Einstiegsalter sinke, wie Peter Eiselmair, Geschäftsführer der Education Group GmbH bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Linz sagte.
Doch die Studie zeige auch, dass draußen spielen, Freunde treffen und Zeit mit der Familie verbringen zu den wichtigsten Freizeitbeschäftigungen zählt. Danach folgt für die Heranwachsenden schon das Fernsehen. Gleichzeitig bleibe auch die Lesebegeisterung ungebrochen, wobei gedruckte Bücher bevorzugt würden.
Games gegen Langeweile bevorzugt
Aktuell hätten drei Viertel der Kinder einen Zugang zu einem Computer, 21 Prozent nutzen diesen regelmäßig für Online-Games und bleiben dabei alleine, 18 Prozent spielen online mit anderen. Klassische Spiele wie Brettspiele, Kartenspiele und Puzzles würden mit durchschnittlich 67 Minuten pro Tag nach wie vor vorne liegen, erklärte David Pfarrhofer, Geschäftsführer des market-Instituts.
Doch befragt nach dem Unterhaltungswert und Spaßfaktor als wirksames Mittel gegen Langeweile bevorzugen die Kinder die Online-Spiele – meist am Smartphone. Neben den verschiedenen Genres sind auch die Lernapps sehr beliebt – laut Studie liegt die Wochenreichweite bei 59 Prozent. Die wichtigsten Spielpartner in der Online-Welt stellt meist die Familie.
Online-Spiele würden bei den meisten Kindern positive Emotionen wie gute Laune und Bewegungsdrang hervorrufen. Doch auch Müdigkeit, Erschöpfung oder Verärgerung ergab die Studie – rund ein Fünftel der befragten Sechs- bis Zehnjährigen nannten negative Auswirkungen bei der Frage nach den Gefühlen nach dem Online-Spielen.
Appell an Eltern
Dass 25 Prozent der Kinder auch nachts spielen würden, sieht die oberösterreichische Bildungsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) sehr kritisch. Sie appellierte an die Eltern, das Online-Verhalten der Kinder zu begleiten und auch hier Beziehungsarbeit zu leisten, „um einen guten Umgang mit den Medien zu fördern“. Auch ein Handy-Verbot an allen Schulen könne sie sich vorstellen, doch sei dies eine Angelegenheit des Bundesministeriums.
„Das Problem der Mediennutzung selbst befindet sich ja außerhalb der Schule und 77 Prozent der Schulen haben ohnehin ihre Regeln für den Umgang mit dem Handy“, sagte sie bei der Pressekonferenz.
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