Sparen, wo es geht

Unsere Haushalte haben Energiekosten im Visier

Österreich
10.10.2024 12:00

Der Großteil der österreichischen Haushalte spart Energie. Dies allerdings weniger der Umwelt zuliebe, sondern eher aus Kostengründen.

Es gebe nämlich durchaus Potenzial, Energie ohne Einbußen bei der Lebensqualität einzusparen, so der Großteil der befragten Personen beim Energiepreismonitor des Beratungsunternehmens EY.

Zentral ist hierfür für die Konsumenten der Haushalt: So schalten 59 Prozent den Geschirrspüler erst ein, wenn er voll ist. Und 54 reduzieren die Beleuchtung - wobei 52 Prozent auf LED-Leuchten setzen. Aber auch beim Wäschewaschen wird gespart: So setzen 52 Prozent auf Lufttrocknen statt dem Trockengerät. Und knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) wäscht mit 40 Grad oder weniger. Etwas weniger Personen – nämlich 44 Prozent – sparen bei der Heiztemperatur. Lediglich fünf Prozent gaben bei der Befragung an, bei der Energie nicht zu sparen. Nur sechs Prozent meinen, nichts im Haushalt einsparen zu können. Rund ein Viertel ist überzeugt, dass mindestens 30 Prozent eingespart werden könnten.

(Bild: LiettaOraz - stock.adobe.com)

Ältere Konsumenten sind bemühter
Die älteren Konsumenten bemühen sich etwas mehr, den Stromverbrauch in den Griff zu bekommen. In der Altersgruppe 50 bis 65 Jahre sparen 87 Prozent. Unter den 18 bis 49-jährigen sind es mit 85 Prozent allerdings auch nicht viel weniger, teilte das Beratungs- und Prüfungsunternehmen in einer Aussendung mit.

Für rund 59 Prozent ist die Kostenreduktion der Hauptgrund. Rund 35 Prozent führten sowohl die Geldersparnis als auch den Umweltschutzgedanken an. Und für etwa sieben Prozent steht laut EY Energiepreismonitor der Umweltgedanke im Vordergrund.

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Während die extrem hohen Preise zum Höhepunkt der Energiekrise im Herbst 2022 erst viel später bei den Haushalten angekommen sind, ergibt sich jetzt der umgekehrte Effekt: Die langsame Erholung der Preise kommt erst verzögert bei den Endkund:innen an.

Christina Khinast-Sittenthaler

Viele andere Lebensbereiche sind betroffen
Jeder Zweite gab bei der Befragung an, dass sich die Energiepreise auch auf andere Lebensbereiche auswirken würden. So gehen 72 Prozent seltener essen, 65 Prozent sparen beim Urlaub und 55 Prozent geben weniger für Bekleidung und Schuhe aus. Etwa 44 Prozent der Befragten macht sich Sorgen, ob sie die Energierechnungen künftig begleichen werden können. Und 18 Prozent können bereits jetzt die Rechnungen nicht mehr pünktlich bezahlen.

Was bringt ein anderer Stromanbieter?
Der Wechsel des Stromanbieters spielt bei den Bemühungen, die Stromrechnung zu senken, nur eine untergeordnete Rolle: Denn rund 63 Prozent bleiben ihrem Anbieter treu und haben in den vergangenen zwölf Monaten auch nicht gewechselt oder das in Erwägung gezogen. Rund jeder Fünfte (21 Prozent) habe an einen Wechsel gedacht, diesen aber nicht durchgeführt und nur 16 Prozent haben tatsächlich einen anderen Anbieter gewählt.

(Bild: Proxima Studio - stock.adobe.com)

Die geringe Wechselquote führt EY auf mangelnde Information oder Unsicherheit über Einsparungen zurück. Darüber hinaus seien die Kunden mit ihrem Anbieter zufrieden und gegenüber Alternativanbietern skeptisch.

Preiserholung kommt zeitverzögert an
Dass sich die Stromkosten unterschiedlich entwickelt haben, sei nicht alleine auf die jeweiligen Einsparungen der Haushalte zurückzuführen, meinte Christina Khinast-Sittenthaler, Leiterin des Energiesektors bei EY Österreich. „Während die extrem hohen Preise zum Höhepunkt der Energiekrise im Herbst 2022 erst viel später bei den Haushalten angekommen sind, ergibt sich jetzt der umgekehrte Effekt: Die langsame Erholung der Preise kommt erst verzögert bei den Endkund:innen an.“

Die Umfrage wurde von Marketagent in der Zeit vom 12. bis 19. August 2024 über ein Online Access Panel durchgeführt. Dazu wurden – repräsentativ für die österreichische Bevölkerung - 1000 Personen befragt, wobei ihnen 38 Fragen gestellt wurden.

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