Fragen und Antworten

Meine Blutfette sind zu hoch: Was hilft dagegen?

Gesund
12.10.2024 00:01

Erhöhtes Cholesterin kann zu Atherosklerose und in der Folge zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen. Es ist daher wichtig, die eigenen Werte zu kennen und falls notwendig zu senken. Dr. Christian Mate, Arzt für Allgemeinmedizin, hat hier und auf KroneMED alle Informationen und Anlaufstellen für Betroffene parat.

Im Gegensatz zu Risikofaktoren wie Übergewicht und Zigarettenkonsum spielen sich erhöhte Cholesterinwerte im Verborgenen ab und erst eine Blutuntersuchung kann zeigen, ob es einen Handlungsbedarf gibt. Gemeinsam mit Ihrem Hausarzt können Sie den Risikofaktor „erhöhtes Cholesterin“ aber gut in den Griff bekommen.

So hilft Ihr Allgemeinmediziner
Meist fallen erhöhte Blutfette zum ersten Mal bei der Vorsorgeuntersuchung beim Hausarzt auf. Ausgehend von einer Einschätzung Ihres individuellen Risikos wird dieser dann ein Cholesterin-Ziel vorschlagen, das zunächst mit Lebensstilmaßnahmen und falls notwendig medikamentös verfolgt wird. Besonderes Augenmerk wird dabei auf das so genannte LDL-Cholesterin gelegt. Dieses lagert sich bei einer Erhöhung vermehrt in der Gefäßwand ab, was zur Verengung der Arterien und damit zur Atherosklerose führt. Damit es nicht so weit kommt, sollte das LDL-Cholesterin gesenkt werden.

Besprechen Sie mit Ihrem Hausarzt, was Ihr individueller Zielwert ist. Am Wochenende und/oder in der Nacht steht Ihnen bei gesundheitlichen Fragen auch das Gesundheitstelefon 1450 zur Verfügung. Zu häufigen Gesundheitsthemen in der Hausarztpraxis können Sie sich außerdemunter kronemed.at informieren. ImInternet steht Ihnenmit dem Gesundheitsportal unter gesundheit.gv.at ein umfassendes Info-Angebot zur Verfügung.

Gut zu wissen

Herzinfarkte, Schlaganfälle und die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), auch als „Schaufensterkrankheit“ bezeichnet, sind schwerwiegende Erkrankungen, die oft durch Risikofaktoren wie erhöhte Blutfette begünstigt werden.

Um erhöhte Blutfette zu senken, sind mehrere Maßnahmen notwendig. Dazu gehört in erster Linie eine Anpassung des Lebensstils: Der Fettkonsum insgesamt sollte reduziert werden, insbesondere durch den Verzicht auf tierische Fette und Fertigprodukte. Eine Gewichtsreduktion bei Übergewicht und Fettleibigkeit ist ebenfalls wichtig. Ergänzend wird eine Ernährung mit mehr Obst und Gemüse empfohlen, sowie regelmäßige körperliche Aktivität in Form von Ausdauertraining.

In vielen Fällen sind Medikamente, sogenannte „Lipidsenker“, erforderlich, um die Blutfettwerte weiter zu senken und die Risiken für Herzinfarkt und Schlaganfall zu verringern.

Weitere Risikofaktoren für Herzinfarkte/Schlaganfälle sind 

  • Erhöhte Blutfette
  • Hoher Blutdruck (Hypertonie) 
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • Zigarettenrauchen
  • Diabetesmellitus („Zuckerkrankheit“)
  • ChronischeNierenerkrankung 
  • Familiäres Risiko

Ihr Facharzt für Innere Medizin
Gerade bei Patienten, die bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatten, oder bei Patienten mit schwer zu behandelndem Diabetes mellitus arbeitet der Hausarzt meist eng mit einem Kardiologen oder Diabetologen zusammen. Auch für die Einstellung eines hohen Blutdrucks, neben erhöhten Blutfetten ein weiterer wichtiger Risikofaktor für Atherosklerose, können Patienten zum Facharzt für Innere Medizin überwiesen werden.

Manche Spitalsabteilungen, z. B. aus den Fachbereichen Kardiologie oder Diabetologie/ Stoffwechselerkrankungen haben spezielle Lipidambulanzen. Hier können bei Patienten, die trotz Therapie beim Hausarzt ihre Zielwerte nicht erreichen, unter bestimmten Voraussetzungen neue Behandlungsformen, wie z. B. eine Antikörpertherapie, eingesetzt werden. Auch eine Beratung hinsichtlich gesunder Ernährung und körperlicher Aktivität wird in solchen Ambulanzen in der Regel angeboten. Ein besonderer Schwerpunkt von Lipidambulanzen ist die Diagnostik und Behandlung der sogenannten familiären Hypercholesterinämie. Dies ist eine genetisch bedingte Fettstoffwechselstörung, die mit stark erhöhten LDL-Cholesterinwerten einhergeht.

(Bild: © Robert Kneschke)

Weitere Anlaufstelle für Betroffene von hohen Blutfettwerten sind 

  • Internist: Vor allem bei bereits bestehenden Erkrankungen des Herz- Kreislaufsystems wird Sie Ihr Hausarzt zu einer internistischen Untersuchung schicken, um Ihr individuelles Risiko besser einschätzen zu können. Meist wird das bei einem Kardiologen sein. Bei hohem Risiko und schwer zu behandelnder Fettstoffwechselstörung kann ein Stoffwechselspezialist hinzugezogen werden.

  • DiätologeDie richtige Ernährung kann eine wichtige Rolle bei erhöhtem Cholesterin spielen. Diätologen, zum Beispiel imTeam eines Primärversorgungszentrums oder auch im Rahmen einer Kur, können Sie dabei beraten. Bei einer Kur werden Maßnahmen gesetzt, um Ihr Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen durch Veränderung des Lebensstils zu reduzieren.
  • Apotheker: Ihre Apotheke ist, so wie Ihr Arzt, Ansprechpartner, wenn es um die Medikamenteneinnahme geht. Zudem können Sie sich über den Einsatz pflanzlicher Heilmittel beraten lassen. Wer unter einer chronischen Erkrankung leidet, sollte auch den Einsatz von rezeptfreien pflanzlichen Arzneimitteln vorab mit seinem Hausarzt besprechen.

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