Schönste Wanderrouten

Ein goldener Herbsttag im Saminatal

Vorarlberg
11.10.2024 13:12

Das Saminatal ist das westlichste Tal im Rätikon und durch seine Abgeschiedenheit noch von wilder Schönheit. Der namensgebende Fluß überquert auf seinem Weg die Staatsgrenze zwischen Vorarlberg und Liechtenstein.

Die Samina ist ein Wildwasserfluss mit einer Länge von rund zehn Kilometern, wovon sich zwei Kilometer auf Liechtensteiner Staatsgebiet und acht auf Vorarlberger Seite befinden. Das Gewässer durchfließt den Ostteil des Fürstentums und wechselt am Falleck (847 Meter) über die Grenze. Im Liechtensteinischen wird das Wasser der Samina intensiv zur Stromgewinnung sowie zur Trinkwasserversorgung verwendet. Im Ortsgebiet von Frastanz mündet der Fluss schließlich in die Ill. Durch seine unablässig sprudelnde Kraft hat das Wildwasser über einen langen Zeitraum das Saminatal gebildet, das westlichste Tal im Rätikon und ein Nebental des Walgaus.

Europaschutzgebiet Spirkenwälder
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte bereits 1378 als „samunnen tal“, der Wildbach war schon zuvor als „Samuin“ bekannt. Der Name dürfte noch auf vorrömische Zeit zurückgehen, die Bedeutung bleibt aber im Dunkeln. Im mittleren Teil des Tales an der Grenze zwischen Vorarlberg und dem Fürstentum besteht das Europaschutzgebiet Spirkenwälder. Der Fluss und seine Uferbereiche bilden ein wertvolles Ökosystem und sind von einer vielfältigen Flora und Fauna geprägt. So finden beispielsweise Forellen in dem klaren, kalten Wasser ideale Lebensbedingungen. Entlang der Samina gibt es noch einige naturnahe Bereiche, in denen seltene Pflanzenarten gedeihen. Die Wälder, welche die steilen Berghänge überziehen, sind Rückzugsorte für verschiedenste Wildtiere. Aufgrund seiner Abgeschiedenheit und natürlich wilden Schönheit zieht das Saminatal besonders während der Sommermonate auch Wanderer an.

Tipps und Infos

Typ: Herbstwanderung
Ausgangspunkt: Amerlügen (Wanderparkplatz)
Dauer: je nach Variante, bis nach Liechtenstein sind 13 Kilometer zurückzulegen
Ausrüstung: Schuhe mit guter Profilsohle (Wege können rutschig sein), Tagesrucksack mit Jause und Getränk, dem Wetter angepasste Kleidung
Hinweise: Die Route führt mehrmals steil bergan und wieder bergab, nach Starkregen kann der Fluss sehr viel Wasser führen und die Wege sind dann teilweise schwierig zu begehen; die Umbauarbeiten entlang des Wanderwegs in Liechtenstein sollten noch im Oktober abgeschlossen sein, aktuelle Informationen dazu auf www.tourismus.li
Öffentliche Verkehrsmittel: vom Bahnhof in Frastanz fährt der Parzellenbus 531 bis zur Kapelle in Amerlügen

Im Oktober kreiert die Herbstsonne in dem tief eingekerbten Tal ganz besondere Lichtmomente. Wer zur Samina absteigen will, der startet am besten in Amerlügen. Die Ortschaft auf 763 Metern Höhe ist eine Parzelle der Gemeinde Frastanz und liegt auf einem Geländeabsatz unterhalb der Gipfelgruppe die „Drei Schwestern“ und direkt oberhalb des Saminatals. Gegenüber der Kapelle Mariä Opferung – das im Jahr 1819 errichtete Gebäude steht unter Denkmalschutz – führt ein unscheinbarer Wiesenweg an zwei Häusern vorbei in den Wald. Das Gelände fällt steil talwärts ab, die Baumreihen stehen hier so dicht, dass selbst im Sommer kaum ein Lichtstrahl bis auf den Boden dringt.

Pfad schlängelt sich in engen Kurven hinab
Dadurch ist leider auch keine Aussicht gegeben, aber das unverkennbare Rauschen des Wildbachs wird mit jedem zurückgelegten Meter eindringlicher. Der Pfad schlängelt sich in engen Kurven immer weiter hinab, bis sich die Baumreihen lichten. Nun ist der Weg teilweise schwer zu erkennen, da er in diesem Abschnitt von schnell wachsenden Pflanzen wie Brombeeren überwuchert ist. Doch zwischen dem Bewuchs blitzt bereits das grün-blaue Wasser der Samina hindurch und bald ist das Flussufer erreicht. Eine hölzerne Brücke führt auf die gegenüberliegende Seite. Hier kann man eine kleine Pause einlegen, für die sich die bereits etwas verwitterten Holzbänke nutzen lassen oder aber man begibt sich direkt zum Fluss.

Der Grasfrosch

Aufgrund seiner großen Anpassungsfähigkeit zählt der Grasfrosch (seltener auch Märzfrosch oder Taufrosch genannt) zu den häufigsten Froscharten in unseren Gefilden. Wenn andere Lurche sich zeitig im Frühjahr auf den Weg machen, dann ist der Grasfrosch meist längst schon am Gewässer und sichert sich so einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz. Denn bereits im Herbst treibt ein Hormonschub einen Teil der Tiere zum Laichplatz. Auch bei der Überwinterung ist der Grasfrosch flexibel. Manche Exemplare verbringen die kalte Jahreszeit in Teichen, andere in Bächen und wieder andere in Erdhöhlen an Land. Der Grasfrosch gehört nicht zu den Spezialisten im Tierreich: Er deckt eine breite Palette von Lebensräumen ab und kommt auch in Höhen von bis zu 2000 Meter vor. Die Tiere erreichen eine durchschnittliche Größe zwischen neun und elf Zentimetern. Ihre Oberseite ist gelb-, rot- bis schwarzbraun gefärbt, häufig weist die Haut größere schwarze Flecken auf. Das Trommelfell ist auffallend dunkelbraun. Wie bei allen Braunfröschen sind die Hinterbeine quer gestreift. Die Unterseite der Männchen ist weißlich-grau und größtenteils ungefleckt, bei den Weibchen oft gelb und dazu rötlich marmoriert. Die Frösche gehen nachts auf die Jagd nach Insekten, Asseln, Spinnen, Würmern und Nacktschnecken. Tagsüber verstecken sie sich meist an feuchten Plätzen zwischen Vegetation, unter Steinen oder Totholz.

 Das Wasser hat Felsen und Steine glatt gespült und an manchen Stellen tiefe Gumpen gebildet. Vom Bachbett aus betrachtet wirkt der Uferbereich des Flusses wie ein Urwald. Die Sonnenstrahlen brauchen bis zum späten Vormittag, um das tief liegenden Saminatal an dieser Stelle zu erreichen. Zuerst dringen sie nur punktuell durch das Geäst, dann tauchen sie alles in ein goldenes Licht. Nach dem Überqueren der Brücke geht es zunächst über einen Waldpfad ein Stück bergan, bevor man auf einen breiteren Fuhrweg wechselt. Theoretisch kann man die Samina entlang bis ins Liechtensteinische wandern. Allerdings ist aktuell ein Teilstück der Strecke im Fürstentum aufgrund einer Brückensanierung gesperrt. Diese dürfte aber bis Mitte Oktober abgeschlossen und dann wieder begehbar sein. Wer auf der Vorarlberger Seite bleibt, für den geht es nach einem Streifzug durchs Saminatal auf demselben Weg zurück nach Amerlügen.

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