Libanon-Bodenoffensive

Israel schoss auf UNO-Soldaten: Es gibt Verletzte!

Ausland
10.10.2024 13:56

Seit Beginn der Bodenoffensive Israels im Libanon gab es immer wieder Berichte über Schusswechsel zwischen der israelischen Armee und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz in der Nähe von Positionen der UNO-Blauhelmmission UNIFIL. Mehrmals erging auch die Aufforderung an die UNIFIL, sich aus betroffenen Gebieten zurückzuziehen. Nun sind die internationalen Soldaten unter israelischen Beschuss geraten. Es gibt Verletzte.

Der Angriff habe sich nahe Naqoura im südlichen Grenzgebiet ereignet, berichtete die libanesische Staatsagentur NNA am Donnerstag. Ein UNO-Sprecher sagte, zwei UNIFIL-Angehörige seien verletzt worden, aber nicht schwer. Dem Vernehmen nach hatten israelische Streitkräfte eine Panzergranate auf einen Wachturm des UNIFIL-Hauptquartiers abgefeuert. 

Israelische Bodentruppen im Süden des Libanon (Bild: APA/AFP/Israel Army)
Israelische Bodentruppen im Süden des Libanon

Ein weiterer israelischer Angriff habe auch den Eingang zu einem Bunker getroffen, in dem UNO-Soldaten Schutz gesucht hatten. Dabei seien auch UNO-Fahrzeuge und ein Kommunikationssystem beschädigt worden.

Aus UNO-Kreisen verlautete, dass es am Mittwoch und Donnerstag bereits zwei andere Vorfälle zwischen UNIFIL und Israel gab. Dabei habe es keine Opfer gegeben.

Gefährliche UNIFIL-Mission

  • Österreich ist seit 2011 Teil der UNIFIL. Die Mission – eine der ältesten aktiven im Rahmen der UNO – umfasst insgesamt etwa 10.000 Soldaten und 800 Zivilisten aus mehr als 40 Ländern.
  • Aus Österreich sind rund 170 Soldatinnen und Soldaten für die Planung und Durchführung von Transporten im Rahmen von UNIFIL zuständig.
  • Seit Beginn der Mission kamen mehr als 300 Einsatzkräfte der Friedenstruppen ums Leben. Im Jahr 2006 kamen während einer ähnlichen israelischen Offensive vier UNO-Soldaten beim Beschuss eines Beobachtungspostens im Südlibanon ums Leben, darunter auch der österreichische Major Hans Peter Lang.

Hisbollah griff israelische Einheit mit Lenkraketen an
Die Hisbollah hatte zuvor erklärt, sie habe einen israelischen Panzer mit Lenkraketen beschossen, als dieser auf das Grenzgebiet von Ras al-Naqoura vorgerückt sei und anschließend eine israelische Einheit mit Raketen angegriffen, die versucht habe, verletzte Soldaten aus dem Gebiet zu bringen. Naqoura ist der erste größere Ort nahe der Demarkationslinie zwischen Israel und dem Libanon. Die UNIFIL-Mission (United Nations Interim Force in Lebanon) hat hier auch ihr Hauptquartier. 

Die Flaggen des Einsatzes: Vereinte Nationen, Libanon und Österreich (Bild: Bundesheer/Wolfgang Grebien)
Die Flaggen des Einsatzes: Vereinte Nationen, Libanon und Österreich

Schon vor einigen Tagen hatte sich die UNO-Mission „zutiefst besorgt“ gezeigt über Aktivitäten des israelischen Militärs „in unmittelbarer Nähe“ zu einem ihrer Posten. Sie bezog sich dabei auf einen Angriff nahe Maroun al-Ras, das im Grenzgebiet weiter östlich von Ras al-Naqoura liegt.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt