In Lettland sind für junge Schüler künftig Mobiltelefone an Schulen außerhalb des Unterrichts verboten. Das Parlament in Riga beschloss Änderungen am Bildungsgesetz, die Nutzung von Handys bis zur 6. Klasse zu verbieten, sofern sie nicht für den Lernprozess erforderlich sind.
Das Verbot soll zum 31. Mai 2025 in Kraft treten. Bis dahin müssen die Schulen nach Vorgabe der Volksvertretung des baltischen EU-Landes ihre internen Regelungen für die Nutzung von Mobiltelefonen angepasst haben. In Lettland dauert das Schuljahr vom 1. September bis etwa Anfang Juni.
„Diese Änderungen sind notwendig als klares Signal an die Gründer von Bildungseinrichtungen, die ziellose Nutzung von Mobiltelefonen einzuschränken“, sagte Agita Zarina-Sture, die Vorsitzende des Parlamentsausschusses für Bildung, Kultur und Wissenschaft.
Negativer Einfluss
Demnach zeigten Untersuchungen, dass die Anwesenheit von persönlichen Mobiltelefonen – selbst ausgeschaltet – die kognitiven Fähigkeiten von Menschen negativ beeinflusse und das Risiko digitaler emotionaler Gewalt erhöhe.
Unklar blieb zunächst, ob Mobiltelefone künftig überhaupt noch mit in die Schule genommen werden dürfen. Einem Rundfunkbericht zufolge werden sie vermutlich weiterhin erlaubt sein, müssen dann aber ausgeschaltet werden. Die beschlossenen Änderungen ermöglichen es den Schulen außerdem, das Eigentum von Schülern zu durchsuchen, wenn eine Gefahr für die Sicherheit, Gesundheit oder das Leben von Personen besteht.
Europaweiter Trend
Vor Lettland haben bereits mehrere andere europäische Länder Handys aus den Klassenräumen verbannt. Die Industriestaatenorganisation OECD riet nach einer Studie kürzlich zu einem verantwortungsbewussten Einsatz von Mobiltelefonen im Schulunterricht.
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