Die rumänische Renault-Tochterfirma Dacia enthüllt auf dem Pariser Autosalon ihr bisher größtes Modell. Das Mittelklasse-SUV Bigster hält dabei, was der Name verheißt. Es ist wirklich „groß“, rückt mit seiner Länge von fast 4,60 Meter in die Mittelklasse auf. Preislich bleibt er aber eher klein.
Vor über drei Jahren, inmitten der weltweiten Corona-Tristesse, überraschte der Renault-Ableger Dacia mit dem Prototyp eines neuen Modells. Der Aufsteiger in die Mittelklasse soll Bigster heißen, das günstigste SUV in einer nach wie vor hoch begehrten Auto-Kategorie werden und alles bieten, was deren Fans nun mal erwarten.
Jetzt lässt Dacia die Hüllen zum Serienmodell fallen, der 4,60 Meter lange Dacia ist fit für den Marktstart im Frühjahr. Er kommt als Hybrid und als Benziner, nicht als Diesel. Geplant ist auch eine Variante mit Allradantrieb, die mit einem 1,2-Liter-Dreizylinder-Motor kombiniert wird.
Natürlich haben es nicht alle Ideen aus dem Showmodell von 2021 in die Serie geschafft. Dennoch hält der Bigster das Dacia-Versprechen, ein „cooles“ und bezahlbares Modell auf die Räder zu stellen. Die Gestaltung der Frontpartie greift die Linie des fast 30 Zentimeter kürzeren Verkaufshits Duster auf. Bei beiden fällt die Motorhaube zum schmalen Kühlergrill hin leicht ab. Dessen jeweilige Enden zeigen ein „Y“, das sich mit einer waagrechten Linie zum Tagfahrlicht vereint.
Selbstbewusst wird das Dacia-Logo in die Mitte genommen. Darunter ein Lufteinlass-Maul mit rechteckiger Wabenstruktur, das nach unten hin von einer Art Unterboden-Schutz gehalten wird. Ein uriger SUV-Look also, beim Bigster aber eben eine Nummer größer als beim Duster.
Roughes Design und Schlafoption
Dass der neue auf eine raue Umgebung vorbereitet ist, zeigen auch die beplankten Umrandungen der Radhäuser und der ebenso verkleidete Schweller, der sich gen Heck mit einem massiv wirkenden Schutz verbindet. Das Material dafür besteht zu bis zu 20 Prozent aus recyceltem Polypropylen. Es bleibt unbehandelt und unlackiert, sorgt so für Offroad-Feeling. Die Graphik der Heckleuchten nimmt die „Y“-Logik wieder auf. Je nach Version unterstreicht eine Dachreling die Höhe des Bigster, als Zubehör wird ein Dachgepäckträger mit 80 Kilogramm Traglast in der Preisliste auftauchen.
Hier ist auch ein dreiteiliges „Sleep Pack“ zu finden, dass in weniger als zwei Minuten aufgebaut werden kann und passgenau den Maßen des Dacia angepasst ist. Das entstehende Doppelbett ist 1,90 Meter lang und 1,30 Meter breit. Auf der Reise wird der Autobahnrastplatz zum Ersatz-Hotel. Premiere bei Dacia feiert auch ein gläsernes Panorama-Dach. Es lässt sich mit einer Dreh-Kipp-Funktion um 35 Zentimeter elektrisch öffnen. Beim Topmodell „Extreme“ ist es serienmäßig.
Familienauto mit hohem Freizeitwert
Der Blick in den Innenraum bestätigt den Eindruck von Geräumigkeit, Komfort und Platz für alle Insassen. Dank 2,70 Meter Abstand zwischen den Achsen wird der Aufenthaltsraum für die Hinterbänkler zur Wellness-Oase an Kopf- und Beinfreiheit. Prädikat „Familienauto“ mit hohem Freizeitwert.
Die Frontpassagiere genießen ebenfalls die neue Dacia-Freiheit, sitzen auf abwaschbaren Polstern aus MicroCloud und können dank Gummifußmatten vorne und hinten sowie im Kofferraum unvermeidbare Verschmutzung schnell beseitigen.
Die nötigen Infos für den Fahrer liefert ein 10,1-Zoll-Zentralmonitor und ein ebenso großes Display hinter dem Lenkrad. Längst vorbei ist die Dacia-Pionierzeit, in denen die Besitzer auf die meisten Segnungen der modernen Elektronik verzichten mussten. Wer den Allradler bestellt, kann fünf Fahrmodi für Ausflüge ins Gelände nutzen. Beispiele sind spezielle Einstellungen für die Fahrt auf Schnee, Matsch und Sand oder für das Abbiegen in schwieriges Gelände, wo die Kraft je nach Bodenhaftung auf die Achsen verteilt wird.
Ein bisschen Strom muss sein
Eine rein elektrische Version des Bigster ist nicht vorgesehen. Doch das Top-Modell Hybrid 155 nutzt zumindest zeitweise auch die Power einer kleinen Batterie (1,4 kWh) und eines Elektromotors. Sie wird durch Rekuperation ständig unter Strom gehalten, so dass laut Dacia im Stadtverkehr gut 80 Prozent der Fahrzeit mit abgeschaltetem Verbrenner gefahren werden kann. Das Gesamtsystem liefert 155 PS und eine Durchzugskraft von 170 Nm.
Details über Verbrauch und Leistungsdaten behält Dacia noch bis Jänner 2025 ebenso für sich wie die genauen Preise. Für Deutschland ist ein Einstiegspreis von 25.000 Euro angekündigt, allerdings wird das Basismodell in Österreich nicht erhältlich sein. Außerdem kommt die NoVA noch dazu.
Die Ausstattung ist je nach gewählter Variante durchaus beachtlich. Abstandsradar, elektrische Heckklappe, Sound-Audiosystem mit 6 Lautsprechern, Bergabfahrhilfe, Rückfahrkamera oder ein Navigationssystem mit Live-Verkehrsdaten. Dacia ist erwachsen geworden und endgültig auch im digitalen Leben angekommen.
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