Früher als gedacht

ÖBB: Vor Weihnachten wieder alles auf Schiene?

Österreich
10.10.2024 20:30

Etappenweise wollen die ÖBB nach der Horror-Flut zurück zur Normalität. Vorerst wird zweigleisig und etwas langsamer auf der alten Weststrecke gefahren, der neue Streckenverlauf wartet dann als Weihnachtsgeschenk ...

„Der Weihnachtsverkehr ist gesichert!“ Es war, vor allem für Pendler, aber auch für alle anderen Reisenden, eine (hoffentlich wahre) Frohbotschaft, die ÖBB-Boss Andreas Matthä am Mittwochabend in der „ZiB 2“ verkünden durfte.

Ab dem 15. Dezember, so Matthä, könne der Betrieb auf der vom Hochwasser zerstörten neuen Westbahnstrecke wieder vollständig aufgenommen werden.

Größtes Problem: der Atzenbrugger Tunnel (Bild: ÖBB/Wegscheider)
Größtes Problem: der Atzenbrugger Tunnel

Pendler werden zuerst entlastet
Am Donnerstag ging man ins Detail: Ab sofort können wieder vier Züge pro Stunde (inklusive Konkurrent Westbahn) zwischen Wien und Salzburg verkehren – jene brauchen etwas länger als die Garnituren auf der neuen Strecke. Am 4. November wird die neue Strecke zwischen Wienerwald-Tunnel und Lainzer Tunnel wieder eröffnet, um einen Pendelzug vom Westbahnhof über Hütteldorf bis ins Tullnerfeld zu ermöglichen.

Ab 9.11. rollt auch die S 40 zwischen Tulln und Tullnerfeld. Zwischen Tullnerfeld und St. Pölten wird weiter mit Bussen gefahren.

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Die Weststrecke bleibt jedoch auch weiterhin ein Patient. Es wird weiter ein Stück Anspannung bleiben, mit Anlagenstörungen ist zu rechnen. 

ÖBB-Chef Andreas Matthä dämpft die Erwartungen

„Kehren nicht einfach zur Tagesordnung zurück“
Ein großer Schritt, um wieder alles auf Schiene zu bringen, ist dann der 15. 12. Neben S 50 (Wien-Westbahnhof-Eichgraben) und S 40 (Tullnerfeld-St. Pölten) soll auch die neue Weststrecke inklusive Atzenbrugger Tunnel wieder befahrbar sein. Mit Anspannung, denn weiterhin, so Matthä, werde es Anlagenstörungen geben. Mitte 2025 wird die neue Weststrecke noch einmal für vier Wochen gesperrt. Man kehre nicht zur Tagesordnung zurück, heißt es. Für künftige Hochwasser werden nun alle 259 Tunnelanlagen des Landes evaluiert und vermutlich adaptiert. Bei der Westbahn zeigte man sich erfreut, man sei „positiv gestimmt“.

Tullnerfeld bleibt auch weiterhin Baustelle
Dass nicht alles sofort funktionieren kann, ist klar. So wird der Tullnerfelder Bahnhof zwar ab 4. November wieder für Pendlerzüge nach Wien geöffnet, jedoch provisorisch, ohne Heizung, ohne Lift, ohne Geschäfte. Apotheke und Parkplätze werden jedoch geöffnet. Indes forderte Niederösterreichs SPÖ-Chef Sven Hergovich die vorübergehende Öffnung nicht reservierter Plätze in Business-Class und 1. Klasse: „Außerdem werden wir das Finanzministerium auffordern, die Pendlerpauschale automatisch an die verlängerte Reisezeit anzupassen.“

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