Traditionell ist die ÖVP die Nummer eins bei Landtagswahlen in Vorarlberg. Das wird auch am kommenden Sonntag so sein, doch könnte sich der Abstand zu anderen Parteien deutlich verringern.
Die Landtagswahl am kommenden Sonntag wird wohl ein Schicksalstag für gleich mehrere Parteien werden. Bisher war die ÖVP in der Geschichte des Landes der unangefochtene Sieger jeder Landtagswahl.
Zwar zweifelt auch jetzt kaum jemand daran, dass die Christlich-Sozialen wieder Platz eins belegen werden, doch der Abstand zu den anderen Parteien könnte deutlich geringer ausfallen, als die „Schwarzen“ das gewohnt sind. Die Freiheitlichen wie die Grünen kämpfen schon jetzt um die Gunst der Volkspartei, um mitregieren zu können. Die besseren Karten hat dabei wohl die FPÖ. Dieser werden auch die besseren Chancen auf Platz zwei hinter der ÖVP eingeräumt.
Vor diesem Hintergrund gab sich FPÖ-Spitzenkandidat Christof Bitschi in den vergangenen Tagen betont gelassen. Bei der FPÖ rechnet man fest mit einem starken Wahlergebnis, das den bisherigen Bestwert bei einer Vorarlberger Landtagswahl – 27,41 Prozent (1999) – übertreffen könnte. Grünen-Spitzenkandidat Daniel Zadra wurde seit der Nationalratswahl nicht müde zu betonen, dass es bei der Landtagswahl um eine Richtungsentscheidung gehe, nämlich um Schwarz-Grün oder Schwarz-Blau.
Letzte Wahl lieferte deutliche Ergebnisse
Bei der Landtagswahl 2019 landete die Volkspartei bei 43,53 Prozent (plus 1,74) und war damit allen anderen Parteien mehr als deutlich voraus. Auf Platz zwei lagen die Grünen als Regierungspartner der ÖVP mit einem Stimmenanteil von 18,89 Prozent (plus 1,75) noch vor den von „Ibiza-Gate“ erschütterten Freiheitlichen (13,93 Prozent, minus 9,49).
Es folgten die in Vorarlberg traditionell schwache SPÖ (9,46 Prozent, plus 0,69) und die NEOS (8,51 Prozent, plus 1,62).
Dass die Grünen keinesfalls fix mit einem Platz auf der Regierungsbank rechnen dürfen, zeigt sich auch im Verhalten von Landeshauptmann Markus Wallner. Dieser betont immer wieder die Unstimmigkeiten mit den Grünen (Stichwort S 18), lässt sich die Option einer Koalitionserneuerung aber durchaus offen. Fraglich ist allerdings, ob sich eine Zusammenarbeit mit den Grünen dieses Mal rein rechnerisch überhaupt ausgehen wird.
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