Der Leiter eines Gnadenhofs in der Südsteiermark musste sich am Donnerstag wegen Tierquälerei vor Gericht verantworten. Laut Gutachter soll er eine 32-jährige Stute regelrecht „verrecken“ haben lassen. Der Angeklagte zeigte sich erst spät einsichtig.
Ein Video vom letzten Tag im Leben einer 32-jährigen Stute spricht Bände: Das Tier ist stark abgemagert und bewegt sich kaum von der Stelle. Aufgenommen hat die Szene auf einem südsteirischen Gnadenhof die zuständige Amtstierärztin, die den Leiter des Hofs dann auch anzeigte.
Der 49-Jährige musste sich am Donnerstag wegen Tierquälerei durch Unterlassung am Grazer Straflandesgericht verantworten. Laut Anklage soll der selbsternannte Pferde-Experte – Ausbildung hat er in diesem Bereich keine – dem Pferd wochenlang nicht die angemessene tierärztliche Behandlung zukommen haben lassen.
Angeklagter ortet „persönlichen Feldzug“ gegen ihn
Laut dem Sachverständigen sei die Stute „unter extremen Qualen regelrecht verreckt“. Der Angeklagte will dem Experten nicht so recht glauben, das Tier wäre schon am Weg der Besserung gewesen und hätte regelmäßig Schmerzmittel bekommen. Seine Verteidigerin ortete zudem einen „persönlichen Feldzug“ der Amtstierärztin gegen ihren Mandanten, der seinen Tieren ein „würdevolles Leben“ geben würde.
Nach fast zwei Stunden teils hitziger Diskussion und kurzer Auszeit mit seiner Anwältin zeigte sich der 49-Jährige doch einsichtig: „Ja, engmaschigere Betreuung wäre in dem Fall nötig gewesen.“ Er kommt mit einer Diversion davon: 120 Sozialstunden, ein 15-jähriges Pferdehalte-Verbot hat er schon zuvor ausgefasst.
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