„Tier ist unschuldig“

Vermisste Taucherin in Magen von Hai entdeckt

Ausland
11.10.2024 10:35

Ein Traumurlaub in Indonesien wurde einer US-amerikanischen Touristin zum Verhängnis. Beim Tauchen wurde Colleen Monfore (68) von starken Strömungen mitgerissen – wenige Tage später fand man Körperteile im Magen eines Hais. Eine Reisebegleiterin der Verstorbenen warnte nun auf Facebook davor, die Tiere zu verteufeln.

Monfore hatte am 26. September mit sechs weiteren Freunden das Meer rund um die Insel Pulau Reong erkundet, als sich die Tragödie ereignete. Die 68-Jährige wurde von starken Strömungen mitgerissen – dem Guide der Tauchgruppe gelang es nicht, die Touristin zurück auf das Boot zu ziehen, wie „The Independent“ berichtete. Eine anschließende Suche nach der Vermissten wurde nach acht Tagen abgebrochen. 

Leichenteile waren teilweise in Neopren gehüllt
Eine traurige Wende bekam der Fall, als Fischer am 6. Oktober einen kranken Hai in Timor-Leste einfingen – etwa 120 Kilometer vom Ort von Monfores Verschwinden entfernt. In dem Magen des Raubtiers befanden sich Körperteile einer Frau, die teilweise noch in ihrem Neoprenanzug und Badeanzug steckten.

In diesem Posting ist der aufgeschnittene Hai zu sehen, der in Timor-Leste gefangen wurde: 

Hai von Tauchern gefangen, weil er krank aussah
„Der Hai war in einem sehr schlechten Zustand. Ich dachte, er hätte Plastik oder ein Fischernetz verschluckt“, erklärte einer der Fischer laut „New York Post“. „Wir öffneten ihn, um herauszufinden, was los war, und fanden die Überreste einer Frau.“ Auch die Reste eines schwarzen Neoprenanzugs wurden im Magen des Tieres entdeckt – dieser wird der Monfore zugeordnet.

Die Ermittler prüfen noch, ob die Leichenteile tatsächlich zur US-Amerikanerin gehören. Sie befand sich nicht auf indonesischem Territorium. „Wir untersuchen den Fall nun weiter, um zu bestätigen, ob es sich um die Überreste einer in Indonesien als vermisst gemeldeten Person handelt“, erklärte der Zuständige Muhammad Saleh Goro, Leiter der Regional Technical Implementation Unit. „Angesichts des Taucheranzugs, den das Opfer trug, lässt sich vermuten, dass es sich um einen Taucher handelte. Die Ergebnisse der Untersuchung werden in Kürze veröffentlicht, sobald umfassendere Informationen vorliegen.“

Reisebegleiterin glaubt nicht an Haiangriff
Eine von Monfores Reisebegleiterinnen stellte indes auf Facebook klar, dass Berichte über einen Haiangriff falsch seien – das würden die gesammelten Beweise nahelegen. Denn der Körper und die Fingerabdrücke der Vermissten seien noch identifizierbar gewesen, erklärte Kim Sass. Haie hätten jedoch einen Magen, der an eine schnelle Verdauung angepasst ist. „Der Magen enthält starke Säuren und Enzyme, die Nahrung rasch in kleinere Partikel zerlegen“, erklärte Sass. 

Die schnelle Identifizierung sei also nicht möglich gewesen, „wenn der Hai sie schon vor Wochen angegriffen hätte“, vermutete Sass. Sie hält es für wahrscheinlicher, dass ihre Freundin an einem „medizinischen Problem“ gestorben sei. Die Strömung sei beherrschbar gewesen, vor allem für eine so erfahrende Taucherin wie Monfore. „Ich glaube nicht, dass es die Umgebung war und schon gar kein Hai, der ihr das Leben beendet hat.“

„Bringt Haien schlechten Ruf ein“
Das Tier soll die 68-Jährige dieser Vermutung zufolge also erst verschlungen haben, nachdem sie bereits tot war. „Colleens Ehemann sagte, es hätte ihr das Herz gebrochen, zu wissen, dass ein Hai ihretwegen gestorben ist und dass ihr Tod den Haien wieder einmal einen schlechten Ruf einbringt“, heißt es weiter in dem Posting.

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