Panik in Damaskus
Syrien: Top-Imam bei Anschlag auf Moschee getötet
Dem Staatsfernsehen zufolge zündete der Attentäter seine Bombe in der Al-Iman-Moschee im nördlichen Stadtteil Masraa. In dem Bericht war von einem "terroristischen" Anschlag die Rede. Als "Terroristen" bezeichnet die Führung in Damaskus für gewöhnlich die bewaffneten Aufständischen gegen die Regierung von Staatspräsident Bashar al-Assad.
Ahmed Moaz al-Khatib, Führungsmitglied der Nationalen Koalition der Assad-Gegner und selbst geistlicher Würdenträger, verurteilte in einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur AFP "entschieden die Ermordung" des Geistlichen. "Wer das getan hat, ist ein Krimineller - und wir verdächtigen das Regime", sagte er. Das gelte auch für den vor wenigen Tagen getöteten Geistlichen Riad al-Saad.
Leichen auf blutbefleckten Teppichen
Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, bei dem Selbstmordanschlag habe es dutzende Verletzte gegeben. Der staatliche Fernsehsender Al-Ikhbariya zeigte Bilder aus dem Inneren der Moschee: Leichen lagen auf dem blutbefleckten Teppich, Körperteile waren über den Boden verstreut. Rettungskräfte kamen mit grauen Leichensäcken aus dem Gotteshaus.
Der sunnitische Geistliche Al-Buti war durch regelmäßig vom Fernsehen übertragene Freitagsgebete in Syrien bekannt. Er wurde 1929 geboren und war Inhaber eines Doktortitels in Islamwissenschaften der renommierten Kairoer Al-Azhar-Universität. Den sunnitischen Regierungsgegnern war Al-Buti verhasst, im Juli 2011 jagten sie ihn aus einer anderen Moschee in Damaskus. Sie kreideten ihm an, dass er in einer Predigt sagte, die meisten Menschen, die zum Freitagsgebet kämen und anschließend demonstrierten, wüßten nicht, was Beten heißt.
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