Seltenes Spektakel

Sonnensturm bringt Polarlichter nach Österreich

Österreich
11.10.2024 15:34

In der Nacht auf Freitag kam es wieder zu einem für unsere Breiten eher seltenen Himmelsspektakel: Der zweitstärkste Sonnensturm seit dem Jahr 2005 sorgte für Polarlichter am Himmel. Die Sicht auf das Naturschauspiel war durch das Wetter teilweise beeinträchtigt, den besten Blick gab es in Vorarlberg und Tirol. 

In der Nacht auf Freitag zeigte sich am österreichischen Himmel ein seltenes Spektakel: Faszinierende Polarlichter tauchten den Himmel in ein magisches Farbenspiel aus Rot, Grün und Violett. Dieses seltene Naturphänomen, das normalerweise nur in hohen nördlichen Breiten zu beobachten ist, verzauberte Schaulustige in ganz Österreich.

Auch die „Krone“-Leser ließen sich das Spektakel nicht entgehen:

 Nordlichtern in Payerbach und Reichenau an der Rax.  (Bild: Leserreporter)
 Nordlichtern in Payerbach und Reichenau an der Rax. 
(Bild: Leserreporter)

Polarlichter dauerten die ganze Nacht an
Der Sonnensturm war in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch gestartet. „Mittels sogenannter Koronografaufnahmen von Weltraumteleskopen wurde schnell ersichtlich, dass sich der Sturm mit hoher Geschwindigkeit auf die Erde zubewegt“, erklärt Eva Weiler vom Space Weather Office der Geosphere Austria. Das Sonnensturmmodell der Geosphere habe die Ankunftszeit des Sturms bei der Erde auf fünf Stunden genau abgeschätzt.

Am Donnerstag um 16.49 Uhr (Mitteleuropäische Sommerzeit) erreichte der Sonnensturm letztlich die Erde, sorgte anschließend für Polarlichter in Österreich sowie weltweit in hohen bis mittleren Breitengraden.

Die bunten Himmelslichter entstehen, wenn riesige Wolken aus Sonnenplasma auf das Magnetfeld der Erde treffen. (Bild: ASTRONOMISCHER ARBEITSKREIS SALZ)
Die bunten Himmelslichter entstehen, wenn riesige Wolken aus Sonnenplasma auf das Magnetfeld der Erde treffen.
(Bild: ASTRONOMISCHER ARBEITSKREIS SALZ)

Die Sicht auf die extrem starken Polarlichter, „welche die ganze Nacht andauerten“, sei durch Regen und starke Bewölkung beeinträchtigt gewesen und es habe nur „kurzzeitig einige Wolkenlücken“ gegeben, berichtete der Obmann des Astronomischen Arbeitskreises Salzkammergut der Sternwarte Gahberg, Erwin Filimon.

Aufgrund der starken Sonnenaktivität sei es aber auch in den nächsten Tagen bzw. Wochen sehr wahrscheinlich, „dass weitere Polarlichter in Österreich zu sehen sind“. 

Zweitstärkster Sturm seit 2005
Nach derzeitigem Stand ist der Sturm um etwa 20 Prozent schwächer als jener im Mai dieses Jahres. Damit ist dieser geomagnetische Sturm nach dem Mai-Event der zweitstärkste in diesem Sonnenzyklus und überhaupt seit 2005“, erklärt die Expertin Weiler Eva Weiler. Zudem sei der jüngste Sonnensturm der viertstärkste seit dem Halloween-Ereignis von 2003, wie es von Geosphere Austria heißt.

Wie entstehen Polarlichter?

  • Polarlichter sind ein Ergebnis des derzeitigen Brodelns auf der Sonne.
  • Deren Aktivität schwankt in einem etwa elfjährigen Zyklus.
  • Der momentane Zyklus hat gerade sein Maximum – ein solches dauert ein paar Jahre, in denen es stets relativ viele Sonneneruptionen gibt.
  • Die bunten Himmelslichter entstehen, wenn koronale Massenauswürfe (CME), also riesige Wolken aus Sonnenplasma, auf das Magnetfeld der Erde treffen.

Der jüngste geomagnetische Sturm führte zu beeindruckenden Polarlichtern, die in weiten Teilen Europas und Nordamerikas sichtbar waren. Das faszinierende Himmelsschauspiel erstreckte sich von Skandinavien über Deutschland bis nach Italien und Frankreich. Selbst in südlichen Regionen wie dem Mittelmeerraum konnten die charakteristischen farbigen Lichterscheinungen beobachtet werden.

Die US-Wetterbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) meldete in der Nacht auf Freitag, dass die aktuellen Stürme Kategorie G4 erreicht hätten. Die in großen Teilen Deutschlands sichtbaren Polarlichter im Mai wurden von einem Sturm der Kategorie G5 ausgelöst, der höchsten Kategorie.

Auswirkungen auf das Stromnetz seien derzeit nicht zu erwarten. Aber es kann zu Störungen beim Gebrauch von globalen Navigationssystemen kommen, wie es von den Experten der Geosphere Austria heißt.

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