„Krone“-Kommentar

Zerschlagene Hoffnungen

Kolumnen
12.10.2024 06:00

Es ist so eine Krux mit dem Friedensnobelpreis. Allzu oft war die Vergabe in der Vergangenheit mit großen Hoffnungen verbunden, die sich dann aber zerschlagen haben. Das aktuell wohl präsenteste Beispiel ereignete sich im Jahr 1994, als die Auszeichnung vom norwegischen Nobelkomitee an Palästinenserführer Yassir Arafat sowie die beiden israelischen Politiker Schimon Peres und Jizchak Rabin für den Abschluss des Osloer Abkommens vergeben worden ist.

Die drei Politiker, so hieß es damals, hätten „wesentliche Beiträge zu einem historischen Prozess“ im Nahen Osten geleistet. Das Komitee würdigte damals den großen Mut, mit dem Peres, Rabin und Arafat neue Möglichkeiten für eine Verbrüderung im Nahen Osten geschaffen hätten: „Es ist die Hoffnung des Komitees, dass der Preis all den Israelis und Palästinensern als Ermutigung dienen wird, die sich für einen anhaltenden Frieden in der Region einsetzen.“

Ein Traum, der leider nicht in Erfüllung gegangen ist. Rabin wurde schon ein Jahr später für sein Friedensengagement von einem radikalen Israeli erschossen. Arafat hatte schlussendlich nie den Mut oder die Kraft, Frieden wirklich umzusetzen. Und in Israel war das nicht anders, auch wenn Peres, damals Staatspräsident und fast 90 Jahre alt, dem Autor dieser Zeilen voller Zuversicht erklärt hatte, er sei zu alt, um Pessimist zu sein.

Das würde selbst dieser lebenslange Optimist heute wohl nicht mehr sagen...

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