Wie Migration gelingt

Zugewanderte erzählen: „Sprache ist der Schlüssel“

Salzburg
12.10.2024 08:00

Wie Migration gelingen kann: Drei Zugewanderte erzählen ihre Geschichte. Dringend gebraucht werden in Zeiten eines akuten Ärztemangels Mediziner wie Ghassan Asfahani aus dem Libanon. Aktuell muss sich der Arzt aber großen Sorgen um seine alte Heimat machen. Die Caritas hilft. 

Jeder kennt ihn als Ronny: Omar Saoud, der Kurde, der 2003 aus Syrien flüchtete, betreibt das Restaurant „Slow down“ in Zell am See-Schüttdorf. Er sei ein Meister der Gastlichkeit, sagen seine Fans. „Ich arbeite einfach gern“, meint Ronny über sich selbst. Leicht sei es nicht immer gewesen, aber Kämpfer wie er geben nicht auf. Die Sprache sei Um und Auf, meint Ronny. Im Kontakt mit den Einheimischen lernte er schnell Deutsch und auch Dialekt.

Positive Beispiele in vielen Salzburger Gemeinden
Lebensgeschichten wie diese lassen gar nicht erst zu, dass Ausländer generell ins kriminelle Eck gedrängt werden. Rund 2,45 Millionen Menschen haben in Österreich insgesamt Migrationshintergrund. Es gibt in vielen Salzburger Gemeinden die positiven Beispiele: Syrische Schneider, ein Baumeister mit türkischen Wurzeln, arabische Friseure.

Geboren in der Slowakei, daheim im Lungau: Tereza Lietavcova. (Bild: Holitzky Roland)
Geboren in der Slowakei, daheim im Lungau: Tereza Lietavcova.

Schon vor 20 Jahren wurde Tereza zur Wahlsalzburgerin: „Der Lungau war ein Zufall, weil mein Mann hier Arbeit als Koch gefunden hat“, erzählt die Slowakin. Das Paar arbeitet bei einem Ferienhaus in St. Michael und hält alles in Schuss. „Wir fühlen uns sehr wohl und haben viele Freunde.“ Grundregel für sie: Offen auf Leute zugehen.

Mediziner aus dem Libanon will Arzt-Praxis gründen
Mit offenen Armen wird Ghassan Asfahani in Zeiten akuten Ärzte-Mangels aufgenommen: Der Mediziner aus dem Libanon ließ sich mit seiner Partnerin Vera in Salzburg nieder und durchlief das aufwändige Nostrifizierungsverfahren, um seine Ausbildung hier anerkennen zu lassen. „Unsere Geschichte begann 2014/15 während der Flüchtlingskrise im Libanon“, erzählt Asfahani in fließendem Deutsch.

Ghassan Asfahani, Arzt aus dem Libanon, mit seiner Frau Vera. (Bild: Eibl-Asfahani)
Ghassan Asfahani, Arzt aus dem Libanon, mit seiner Frau Vera.

Derzeit absolviert er gerade die letzten Turnus-Wochen im Landesspital. Danach hat der Mediziner einen Traum: „Ich möchte als Hausarzt arbeiten.“ Er wird dringend gebraucht: In Österreich fehlen rund 2100 Mediziner. Spitalsärzte arbeiten häufig am Limit. Und ein Drittel der derzeit praktizierenden Ärzte ist knapp 60 Jahre alt.

Sorge um libanesische Heimatstadt
„Meine Heimatstadt wird gerade heftig bombardiert“, ist der Arzt seit der israelischen Invasion im Nahost-Konflikt in Sorge um Vater und Geschwister. Das kleine Land, gerade einmal so groß wie Tirol, ist dringend auf Hilfe angewiesen. Die Caritas, wo seine Frau beschäftigt ist, hilft mit medizinischer Versorgung, Beratung, Matratzen, Decken und Winterpaketen (Spenden an: Caritasverband der ED Salzburg; IBAN: AT11 3500 0000 0004 1533).

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