„Völlig absurd“
Dänemark plant, einbeinigen Piraten zu integrieren
Bei einem Feuergefecht mit der dänischen Marine wird ein Pirat aus Nigeria schwer verletzt und verliert ein Bein. Die Soldaten bringen Lucky Frances nach Dänemark, er bekam kürzlich eine Aufenthaltsgenehmigung. Dass er nun einen Dänischkurs besuchen und in den Arbeitsmarkt integriert werden soll, sorgt nun für eine hitzige Debatte.
Frances lieferte sich 2021 im Golf vor Guinea ein Gefecht mit der dänischen Fregatte Esbern Snare – vier weitere Piraten wurden dabei getötet, der Nigerianer wurde schwer verletzt nach Dänemark gebracht. Dort wurde er wegen der Gefährdung von Menschenleben schuldig gesprochen, in Haft kam er dafür jedoch nicht. Er stellte jedoch einen Asylantrag, im Jänner bekam er eine Aufenthaltsgenehmigung.
Umfassende Hilfe bei Jobsuche für Amputierten
Nun soll dem Piraten auch ein umfassendes Integrationsprogramm angeboten werden. Er soll Dänisch lernen und Unterstützung bei der Arbeitssuche als Amputierter erhalten. Bildungsplan, Berufsberatung und ein „Integrationsvertrag“ sollen ihm helfen, ein aktives Mitglied der dänischen Gesellschaft zu werden. Dazu wurde ihm auch eine Beinprothese finanziert.
Dänische Volkspartei: „Das ist absolut absurd“
Rechte Politiker sind empört. „Das ist absolut absurd. Dieser Mann hätte nie nach Dänemark dürfen und die Vorstellung, dass er jetzt sinnvoll in Dänemark integriert werden könnte, ist völlig unerhört“, erzürnte sich Mikkel Björn, Integrationssprecher der Dänischen Volkspartei, laut „The Telegraph“. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen von den dänischen Sozialdemokraten gerät in dieser Causa immer mehr unter Druck. „Ich kann diese Entscheidung nicht verteidigen“, erklärte sie.
Pirat kostete Dänemark mehr als halbe Million Euro
Auch die Kosten für den Steuerzahler werden thematisiert. Insgesamt soll Frances dem Staat schon 4,2 Millionen Dänische Kronen (rund 560.000 Euro) gekostet haben, wie der dänischen Rundfunksender DR berichtete.
Zunächst hatte der Pirat angegeben, nach seiner Genesung in seine Heimat zurückkehren zu wollen. Dann entschied er sich überraschend, doch Asyl in Dänemark zu beantragen. „Das ist sehr sinnvoll“, erklärte seine Anwältin Emma Ring Damgaard. „Es steht ihm ein langes und schmerzhaftes Rehabilitationsprogramm bevor. Man kann ihn nicht einfach nach Nigeria zurückschicken.“
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