Naturkatastrophe droht

Ekelalarm: Tonnen von Müll treiben Richtung Adria

Ausland
11.10.2024 20:00

Nach heftigen Unwettern überzieht ein Müllteppich in Bosnien den Fluss Neretva. Ein Staudamm verhindert bislang Schlimmeres. Die Frage ist jedoch: wie lange noch?

Gewaltige Regenmengen fielen vom Himmel, Überschwemmungen und Murenabgänge hielten Bosnien in Atem. Mindestens 20 Menschen mussten sterben, nach wie vor gibt es zahlreiche Vermisste zu beklagen. An der Infrastruktur sind Schäden in Milliardenhöhe entstanden. Nun naht das nächste Unglück: Eine ökologische Katastrophe droht.

Der eigentlich smaragdblaue Fluss Neretva, der als das touristische Aushängeschild des Landes gilt, hat eine dunkelbraune Farbe angenommen. Mancherorts macht den Anrainern bereits ein unerträglicher Abwassergestank zu schaffen. Tonnen von Müll treiben im Fluss – Plastik, Autoreifen, Baumaterialien und Haushaltsgeräte. Sie bilden einen Müllteppich, der laut von der kroatischen Tageszeitung „Slobodna Dalmacija“ zitierten Experten einen Meter dick sein dürfte. Die Abfälle reiben aneinander, Anrainer und Einsatzkräfte beklagen einen ohrenbetäubenden Lärm.

Einsatzkräfte begeben sich in Lebensgefahr
Einsatzkräfte des kroatischen Bergrettungsdienstes (HGSS) kämpfen sich in Schlauchbooten durch die Müllberge und suchen nach Vermissten. Für sie herrscht Lebensgefahr: „Es ist gefährlich, scharfe Gegenstände können das Boot beschädigen, auch Gasflaschen, die explodieren können, tauchen immer wieder zwischen dem Müll auf“, schildert ein Bergretter.

Bislang bremst ein Staudamm den riesigen Müllteppich. Verzweifelt wird versucht, so rasch wie möglich mit Baggern den Abfall aus dem Fluss zu entfernen. Jedoch weiß niemand, wie viel Müll noch zu erwarten ist. Sollte der Druck auf den Staudamm zu groß werden, wird wohl kein Weg an der Öffnung der Schleusen vorbeiführen. Dann würde sich der Abfall ohne Hindernisse in Richtung Mostar und die Adria ausdehnen.

Schlimme Auswirkungen auf die Gesundheit
In dem Fall würde wohl jede Menge Abfall im Schilfbereich entlang der Ufer hängen bleiben, zeigen sich Biologen alarmiert. Das Wasser könnte monatelang verschmutzt sein, mit fatalen Auswirkungen auf die Gesundheit der Anrainer. Der schädliche Einfluss von Plastik auf die Fische kann in seinem Umfang ebenfalls schwer eingeschätzt werden, so die bosnischen Umweltverbände. Immerhin fressen Fische Mikroplastik wie Plankton. Ein schnelles Handeln sei daher erforderlich – und auch internationale Hilfe.

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