Skispringer Stefan Kraft will dem erneut verpassten Titel als Österreichs Sportler des Jahres nicht nachweinen. Trotzdem sagt der Salzburger ganz offen: „Das nervt“, weil keine Linie bei dieser Wahl zu erkennen sei.
„Sicher hatte ich es mir erhofft, österreichischer Sportler des Jahres zu werden. Trotzdem berührt es mich im Endeffekt sehr wenig. Ich habe meine Leistung gebracht. Es würde mich viel mehr aufregen, wenn ich einen Telemark verhaue und Vierter werde. Da schlafe ich ein paar Tage nicht gut“, sagte Kraft. So habe er die Enttäuschung „in einer halben Stunde“ verdaut.
Der beste Skispringer der Welt hatte die Sportlergala in Wien trotz Gesamtweltcup-Sieg und Gold bei der Skiflug-WM vor einigen Tagen wieder einmal mit leeren Händen verlassen. Die begehrte NIKI-Trophäe ging an Kitesurf-Olympiasieger Valentin Bontus. „Ich schmälere die Leistung von Valentin Bontus oder anderen nicht“, betonte Kraft. „Hut ab vor der Leistung, aber natürlich war ich enttäuscht.“
Die Sportlerwahl und Kraft passen weiter nicht zusammen. Schon vor zwei Jahren hatte er sich nach Olympiagold mit dem Springer-Team mit Platz drei hinter den Fußball-Teams (Red Bull Salzburg, ÖFB-Frauen) abfinden müssen. „Heuer gewinnt Sturm Graz sensationell das Double und sie landen hinter einem Olympia-Team (Segler Lara Vadlau/Lukas Mähr; Anm.). Das nervt. Es ist keine Linie drinnen in der Wahl“, tadelte der 31-jährige Salzburger.
„Es ist zu normal, dass ...“
„Es ist zu normal, dass Skifahrer und Skispringer gute Leistungen zeigen. Österreich erwartet sich das, ist das von uns gewohnt. Wenn ein Sportler, der nicht so im Rampenlicht steht, was Besonderes reißt, wird gleich draufgesprungen.“
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