„Unerträglich“

Israel bedauert erneuten Beschuss auf UNO-Soldaten

Ausland
11.10.2024 20:15

Das israelische Militär hat am Freitag erneut einen Beobachtungsposten der UNO-Friedensmission UNIFIL bei deren Hauptquartier im südlibanesischen Naqoura beschossen. Dabei wurden Blauhelmsoldaten aus Sri Lanka verletzt. Die israelischen Streitkräfte haben mittlerweile reagiert.

Mehrere Staaten, darunter Österreich, verurteilten den Beschuss. UNO-Generalsekretär António Guterres bezeichnete den Vorfall als „unerträglich“. Trotz der aktuellen Lage wollen die Friedenssicherungskräfte aber weiter vor Ort bleiben.

Die israelische Armee bestätigte den Vorfall und brachte ihr tiefstes Bedauern zum Ausdruck. Die Angelegenheit werde auf der höchsten Kommandoebene gründlich untersucht, teilten die Streitkräfte mit. Zugleich betonten sie, dass die Hisbollah in unmittelbarer Nähe von Blauhelm-Stellungen operiere und diese damit in erhebliche Gefahr bringe.

Zwei Explosionen bei Beobachtungsposten
Die Soldaten der Beobachtermission seien verletzt worden, als es in der Nähe eines Beobachtungspostens in der Früh am Hauptquartier in Naqoura zu zwei Explosionen gekommen sei, teilte UNIFIL mit. Mehrere Schutzmauern seien zudem an einem UNO-Posten bei Labbouneh unweit der libanesisch-israelischen Grenze eingestürzt, als eine Planierraupe des israelischen Militärs diese erfasste und israelische Panzer sich dem Posten näherten. Es handle sich um eine „schwerwiegende Entwicklung“, so UNIFIL. Jeder vorsätzliche Angriff auf Friedenstruppen stelle einen schweren Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht und die UNO-Resolution 1701 dar.

UN-Friedenstruppen halten ihre Flagge hoch, während israelische Bagger versuchen, von der Hisbollah gebaute Tunnel in der Nähe des südlibanesisch-israelischen Grenzdorfes Mays al-Jabal zu zerstören. (Bild: ASSOCIATED PRESS)
UN-Friedenstruppen halten ihre Flagge hoch, während israelische Bagger versuchen, von der Hisbollah gebaute Tunnel in der Nähe des südlibanesisch-israelischen Grenzdorfes Mays al-Jabal zu zerstören.

Die UNO-Blauhelme müssten beschützt werden, sagte Guterres am Rande eines ASEAN-Gipfels in Laos in Richtung Israel. Eine Eskalation des Nahost-Konflikts sei eine „ernste Gefahr für die globale Sicherheit“, es müsse alles dafür getan werden, um einen „totalen Krieg“ im Libanon zu vermeiden, forderte der UNO-Chef.

Vier Mal Stellungen beschossen
In dieser Woche wurden UNO-Kreisen zufolge vier Mal Stellungen der UNIFIL von israelischen Truppen beschossen und vier Blauhelm-Soldaten verletzt. Es waren die ersten Opfer in den Reihen der UNIFIL-Mission seit Beginn von Israels Bodenoffensive im Libanon gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz vor rund einer Woche.

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