Die „Woche des Schutzwaldes“ soll in Erinnerung rufen, dass dieser eine Art Lebensversicherung für unseren Siedlungsraum darstellt. Allerdings werden die Zeiten auch für ihn durch den Klimawandel zusehends härter. In Oetz trafen sich Tirols Spitzen, um aufzuklären.
Nach Oetz begaben sich gestern die Landesspitzen, um in der „Woche des Schutzwaldes“ daran zu erinnern, dass dessen Erhalt eine aufwändige, aber wichtige Sache ist. Über 70 Prozent der Wälder im Land haben die Rolle, den Siedlungsraum gegen Naturgefahren zu schützen. Windwurf, Schneedruck oder Borkenkäferbefall – durch den Klimawandel verstärkt – setzen allerdings dem Schutzwald zu. Die Gemeinde Oetz kann ein Lied davon singen, 35.000 Festmeter wurden hier jüngst dem Boden gleich gemacht.
Rund 95 % der 600.000 Festmeter Schadholz aufgearbeitet
In Tirol fielen 2023 rund 600.000 Festmeter Schadholz an. „Die Aufarbeitung ist teilweise schwierig“, sagt Landesforstdirektor Josef Fuchs, „mittlerweile ist rund 95 Prozent der Arbeit getan, die restlichen fünf Prozent müssen wir dem Schicksal überlassen.“
Rund sechs Millionen Setzlinge
Nicht allerdings die betroffenen Waldflächen: Hier steht die Wiederaufforstung und die anschließende Pflege im Fokus der Bemühungen. „In den kommenden zwei Jahren benötigen wir in Nord- und Osttirol bis zu sechs Millionen Baumpflanzen für die Aufforstung“, so Fuchs. Dabei werde besonders darauf geachtet, welche Bäume sich für welche Fläche eignen. Mischbaumarten wie Tanne, Lärche sowie Eiche und Buche werden bevorzugt. Mit dem Pflanzen sei es aber bei Weitem nicht getan. LHStv. Geisler: „Die Setzlinge müssen anschließend jahrelang gepflegt werden, damit sie sich optimal entwickeln können.“
Rund 22 Landesmillionen für die Aufarbeitung
Eine aufwändige Aufgabe jedenfalls für die Zukunft, in die auch die Wildbach- und Lawinenverbauung und der Forstdienst eingebunden sind. Diese Seilschaft wird künftig über 190.000 Hektar Schutzwald tirolweit qualitativ verbessern. Um die Wiederbewaldung und die Pflege der Wälder zu sichern, stehen im Jahr 2024 insgesamt rund 22 Millionen Euro für die Aufarbeitung der Waldschäden zur Verfügung. Trotzdem müssen Waldberechtigte nach getanem Werk oft in die Tasche greifen. Es gibt eben nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten.
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