Fühlte sich verfolgt

Nach Schüssen in NÖ: Psychische Probleme als Motiv

Österreich
23.03.2013 12:08
Psychische Probleme dürften der Tat eines 55-Jährigen zugrunde liegen, der am Freitagnachmittag im Weinviertel auf einen Firmenbesitzer geschossen hatte, diesen aber verfehlte. Der Mann hatte sich laut Polizei von seinem Opfer, das unverletzt blieb, bedroht gefühlt. Nach der Schussabgabe verschanzte sich der 55-Jährige in seinem nahe gelegenen Haus und richtete die Waffe gegen sich selbst. Für den Mann kam jede Hilfe zu spät.

Der 55-Jährige habe die Öffentlichkeit gemieden, erklärte Polizeisprecher Johann Baumschlager am Samstag. Zudem hatte er sich schon seit längerer Zeit vom Firmenbesitzer verfolgt gefühlt. Der Beamte sprach von "offenbaren Hirngespinsten".

Der Mann hatte gegen 16.30 Uhr das Geschäft in Haugsdorf im Bezirk Hollabrunn betreten und mehrmals auf den Firmenchef gefeuert. Danach trat der 55-Jährige laut Angaben der Polizei die Flucht an und verschanzte sich in seinem rund 200 Meter entfernten Haus. Das Gebäude wurde umgehend vom Einsatzkommando Cobra umstellt. Auch Rettungskräfte und ein Kriseninterventionsteam rückten nach Haugsdorf aus.

Nach einer Taktikbesprechung der Cobra gegen 17.40 Uhr eskalierte dann die Lage: Der 55-Jährige nahm sich mit einem Kopfschuss das Leben. Der Mann hatte den Selbstmord zuvor seinen Kindern und seiner Ehefrau gegenüber - das Paar lebte bereits getrennt - telefonisch angekündigt. Dabei erklärte er ihnen auch, hohe Schulden zu haben.

Einen Waffenschein für die Lang- und Kurzwaffe, die der 55-Jährige bei sich hatte, habe er nicht besessen, sagte Baumschlager.

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