Zurück auf der Bühne

Monika Gruber: „Kein Abend ist wie der andere“

Tirol
13.10.2024 15:00

Die beliebte, in Erding lebende Kabarettistin Monika Gruber ist zurück auf der großen Bühne! Und zwar am 19. Oktober mit den bekannten „Opern auf Bayrisch“ im Congress Innsbruck. Die „Krone“ traf sie zum Interview.

Opern mit ihren oftmals absurd-abstrusen Libretti sind von jeher eine Fundgrube für Dichter und Musiker, die sich gerne einen Schalk über das teilweise Ausstrapazieren der großen Gefühle wie Leid und Liebe machten. So parodierte beispielsweise Johann Nestroy 1857 in seiner Posse „Tannhäuser“ Wagners Mythenwelt und dessen Oper „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“.

Aber auch der 1914 in München geborene und 1998 in Bischofswiesen verstorbene Kulturmanager und Schriftsteller Paul Schallweg hat die weite Welt der Oper gründlich durchforstet und auf die Schippe genommen. Mit dem Ergebnis, dass er unter anderem „Carmen“, „Die Zauberflöte“ und „Der fliegende Holländer“ in originelle Mundartverse übersetzt und deren Handlungsorte nach Bayern verlegt hat – so zum Beispiel nach Berchtesgaden und an den Starnberger See.

Erfolgsgaranten: Anthoff, Gruber, Lerchenberg (von links). (Bild: Matthias Reithmeier)
Erfolgsgaranten: Anthoff, Gruber, Lerchenberg (von links).

Großartige Besetzung
Diese von ihm in Verse gegossenen „Opern auf Bayrisch“ kann man am 19. Oktober erstmals im Congress Innsbruck erleben und genießen. Zur Besetzung zählen die drei großartigen bayrischen Schauspieler Monika Gruber, Gerd Anthoff und Michael Lerchenberg, der im Sommer beim Musical „Sister Act“ auf der Festung Kufstein Regie führte. Die Begleitung übernimmt das erstklassige Musikensemble unter der Leitung von Andreas Kowalewitz.

Interview
„Nach erster Oper völlig verzaubert“

Die „Tiroler Krone“ traf Monika Gruber, eine der erfolgreichsten Schauspielerinnen und Kabarettistinnen im deutschsprachigen Raum, vorab zum großen Interview.

„Krone“: Frau Gruber, sind Sie eine Freundin der klassischen Musik beziehungsweise gehen Sie gerne in die Oper?
Monika Gruber: Da mein bester Freund Alex früher als Kostümbildner an der Münchner Staatsoper gearbeitet hat, durfte ich ihn oft – auch hinter die Kulissen – begleiten. Ich bin damals mit Anfang 20 als absoluter Kulturbanause vom Land erstmals mit Oper und Ballett in Berührung gekommen und war völlig verzaubert. Ich möchte an dieser Stelle meinen geliebten „Monaco Franze“ zitieren: „Da, wo ich herkomm, war Kultur, wenn einer sauber gwaschen war.“ Wobei ich zugebe, dass mir die italienischen Opern – allein schon wegen der Sprache – am liebsten sind und ich mir vor Wagner immer etwas Mut antrinken muss.

Zitat Icon

Ich glaube, Schallweg hat einen großartigen Balanceakt geschafft – nämlich versierten Operngängern „ihre“ Stücke auf eine völlig neue, humoristische, aber dennoch tiefgründige Art und Weise zu präsentieren.

Monika Gruber

Worin wurzelt der gewaltige Erfolg von Paul Schallwegs „Opern auf Bayrisch“, die seit ihrem Entstehen viele Hunderte Male im Münchner Gärtnerplatztheater und im Prinzregententheater aufgeführt wurden und auf den Spielplänen von Festivals, Opern-, Konzert- und Theaterhäusern in Bayern und weit über die Grenzen Bayerns hinaus stehen?
Ich glaube, Schallweg hat einen großartigen Balanceakt geschafft – nämlich versierten Operngängern „ihre“ Stücke auf eine völlig neue, humoristische, aber dennoch tiefgründige Art und Weise zu präsentieren und gleichzeitig denjenigen, die sich vielleicht aufgrund von Berührungsängsten weniger für Opern interessieren, zu zeigen, dass es dabei nicht darum geht, seinen Mitmenschen einen gewissen Grad von Kultiviertheit zu vermitteln, sondern dass Oper zeitlos und einfach nur hinreißend unterhaltsam sein kann.

Monika Gruber ist zurück auf der Bühne. (Bild: ServusTV / Johannes Jank)
Monika Gruber ist zurück auf der Bühne.

Was können Sie uns über die Musik zu den „Opern auf Bayrisch“, die aus der Feder von Friedrich Meyer, Rolf Wilhelm und Andreas Kowalewitz stammt, und das Musikensemble verraten?
Ich bin tatsächlich jeden Abend wieder fasziniert davon, wie die Quintessenz des musikalischen Werkes in komprimierter Form herausgearbeitet und variiert wurde, um den Text plastischer sowie lebendiger zu machen, und wie dabei immer diese humoristische-spielerische Note bis hin zur kindsköpfigen Albernheit im Blick gehalten wird. Ich könnte Stunden begeistert zuhören. Außerdem ist das großartige Ensemble immer auch für eine Überraschung gut, die meistens darin besteht, mich an irgendeiner Stelle zu erschrecken. Und ich falle jedes Mal wieder darauf hinein.

Ihre beiden Bühnenkollegen Gerd Anthoff und Michael Lerchenberg sind bekanntlich schon seit vielen Jahren Teil dieser Erfolgsproduktion. Sie hingegen, Frau Gruber, präsentieren diese humorvollen und frechen Umdeutungen weltberühmter Opern erst seit Kurzem in der weiblichen Hauptrolle als Teil des Ensembles „Opern auf Bayrisch“. Was macht für Sie den Reiz der „Opern auf Bayrisch“? Worin liegt in ihren Augen der größte Spaß während der Aufführungen?
Das stimmt ehrlicherweise nicht ganz, denn ich bin vor Jahren schon einige Male für meine Kollegin Conny Glogger eingesprungen und habe mein „Gastspiel“ quasi in den vergangenen Monaten etwas erweitert, weil es mir so unglaublich viel Spaß macht. Eigentlich müsste ich Eintritt bezahlen! Außerdem lerne ich von meinen männlichen Kollegen sehr, sehr viel und ich muss mich wirklich anstrengen, um mithalten zu können: Denn sie sind beide einfach großartig in der Bandbreite ihres Könnens und – wie bereits erwähnt – kein Abend ist wie der andere. Ich werde jedes Mal wieder aufs Neue herausgefordert und vollkommen überrascht.

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