Generationen-Duell

Sinner und Djokovic bestreiten Shanghai-Endspiel

Tennis
12.10.2024 15:29

Das Finale des mit 10,298 Millionen Dollar dotierten Masters-1000-Turniers in Shanghai ist ein Generationen-Duell: Der topgesetzte Jannik Sinner trifft am Sonntag auf Olympia-Sieger Novak Djokovic!

Der 23-jährige Sinner setzte sich zunächst gegen den Tschechen Tomas Machac mit 6:4, 7:5 durch, danach rang der 37-jährige Djokovic den US-Open-Finalisten Taylor Fritz nach 1:56 Stunden mit 6:4, 7:6(6) nieder und wehrte im Tiebreak bei 5:6 einen Satzball ab.

Djokovic hat damit die Chance auf seinen 100. Titel, auch wenn er gegen Sinner in der Wiederholung des Australian-Open-Finales nicht Favorit ist. Im Head-to-Head mit dem Südtiroler führt der Serbe noch mit 4:3.

„Bin mit dem Wunsch gekommen, hier das Finale zu erreichen!“
„Ich tue mein Bestes, um mich zu erholen, hatte einige körperliche Schwierigkeiten gestern und heute auf dem Platz“, sprach Djokovic u.a. auch eine medizinische Auszeit im zweiten Satz an.

„Taylor ist in toller Form, er spielt wirklich gut, besonders auf diesem Belag und ich wusste, es wird ein großer Test für mich“, gestand Djokovic, der froh war, nicht in den dritten Satz hatte gehen müssen.

Djokovic spielt erstmals seit fünf Jahren in China. „Das kreiert eine Energie. Ich bin mit dem Wunsch gekommen, hier das Finale zu erreichen und eine Chance auf den 100. Titel zu haben.“

„Das ist unglaublich, davon träumt man als Kind!“
Im ersten Semifinale hatte sich der Weltranglisten-Erste Sinner nach einem hochklassigen Halbfinale gegen den 23-jährigen Tomas Machac nach 1:42 Stunden ebenfalls in zwei Sätzen durchgesetzt.

Letzterer hatte überraschend im Viertelfinale den Weltranglisten-Zweiten Carlos Alcaraz in zwei Sätzen ausgeschaltet. Das „Double“, also auch die Nummer 1 im gleichen Turnier zu bezwingen, blieb dem Tschechen aber verwehrt.

„Wir haben alle gesehen, was er für ein Talent hat und mit welcher Feuerkraft er spielt. Ich habe versucht, fokussiert zu bleiben und jeden Punkt mit der besten Intensität zu spielen“, war ein Erfolgsrezept von Sinner.

Obwohl er freilich noch mitten im Turnier steckt, hat er einen weiteren Meilenstein bereits erreicht. Der Südtiroler hat mit dem Final-Einzug die Nummer-1-Position so weit einzementiert, dass ihm der Tennis-Thron auch am Jahresende sicher ist.

„Das ist unglaublich, davon träumt man als Kind, allein schon diese Position nur zu erreichen. Jetzt habe ich sie am Jahresende, das ist sehr speziell.“ Sinner führt das ATP-Ranking seit 10. Juni an.

Am Sonntag geht Sinner nun auf seinen dritten Masters-1000-Titel 2024 nach Miami und Cincinnati los. Es wäre schon der siebente Turnier-Sieg in diesem Jahr, in dem er auch die Australian und die US Open für sich entscheiden konnte, bzw. der insgesamt 17.

Hinter all den sportlichen Erfolgen steht aber weiterhin ein Fragezeichen für seine unmittelbare Zukunft: Nach einem Freispruch trotz zweier positiver Doping-Tests droht ihm eine Sperre, weil die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) zuletzt Berufung beim Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne eingelegt hatte.

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