Als Bling-Bling wird umgangssprachlich stark glitzernder und glänzender Schmuck bezeichnet. Das Wort stammt aus der Hip-Hop-Kultur, ist längst ein Alltagswort. Der Franzose Michael Olise glänzt auf dem Rasen mit Top-Leistungen und abseits davon mit exzentrischen Outfits. Sein Ex-Trainer Oliver Glasner und sein neuer Klub Bayern München schwärmen. Nur Frankreichs Teamchef Didier Deschamps war unlängst unzufrieden.
Olises Mutter hat die französische und die algerische Staatsbürgerschaft, sein Vater ist Nigerianer. Er selbst ist in London geboren und hat sein ganzes Leben in England verbracht. Im Chelsea-Nachwuchs spielte er mit sienem heutigen Mannschaftskollegen Jamal Musiala.
Vergangene Saison hatte Olise nach längerer Verletzungspause ein sensationelles Frühjahr bei Crystal Palace. Sein Trainer Oliver Glasner schwärmt: „Er ist ein außergewöhnlich guter Spieler, der unglaublich viele Fähigkeiten mitbringt. Er ist technisch versiert, kann Tore schießen, Tore vorbereiten, ist sehr, sehr intelligent und kann dribbeln.“
„Oli Glasner war der perfekte Trainer für Olise“
Ex-Profi Johnny Ertl, einst Spieler von Crystal Palace und heute Experte bei den TV-Sendern PULS 24 und CANAL+, meint: „Oli Glasner war der perfekte Trainer für Olise. Unter ihm ist er richtig durchgestartet. Michael ist körperlich extrem fit. Das brauchst du in England, um dich durchsetzen zu können. Dazu mag ich sehr gerne seine Zielstrebig- und seine Leichtigkeit.“
Legendär sind die Interview-Antworten von Olise, der kein großer Freund von Worten ist. Der Franzose hält sich am Mikrofon immer kurz. Als er vor zwei Jahren in der vierten Nachspielzeit das Siegestor für Crystal Palace bei West Ham United das Siegestor erzielt hatte, antwortete er auf die Reporter-Frage, wie er das Tor erlebt hat: „Wilfried Zaha hat den Ball zu mir gepasst. Geschossen. Getroffen.“
Drei Fragen in 22 Sekunden beantwortet
Auf die Nachfrage, was es denn für ein Gefühl gewesen sei, meinte Olise: „Ein gutes Gefühl.“ Ob der Sieg denn verdient gewesen sei? Olise: „Ja“. Drei Fragen in 22 Sekunden beantwortet. Ähnlich aussagekräftig war seine Vorstellung in München, als der 22-Jährige auch keinen Buchstaben mehr als nötig von sich gab (siehe Video oben).
Erste Vergleiche mit Arjen Robben
Ertl, der Montag Abend in München als PULS 24-Experte beim Nations-League-Schlager zwischen Deutschland und Holland im Einsatz ist, sieht gewisse Parallelen zu Bayern-Legende Arjen Robben: „Olise spielt bei Bayern als Linksfüßler rechts, zieht oft nach innen, ist technisch beschlagen und spielt sehr facettenreich.“
Bayern-Sportvorstand Max Eberl lobte zuletzt den 53 Millionen Euro teuren Neuzugang: „Michael ist sehr, sehr wertvoll für uns – wegen seiner Leichtigkeit, seiner Genialität, seines linken Fußes und seiner Torgefahr. Er ist schnell in der Mannschaft angekommen und fühlt sich sehr wohl.“
„Es gibt eine Erwartung, die einer Bestätigung bedarf“
Nur Frankreichs Teamchef Didier Deschamps war nach dem 4:1-Sieg in der Nations League gegen Israel in Budapest unzufrieden: „Er hat nicht sein bestes Spiel gemacht und das weiß er. Er hat viele technische Fehler gemacht. Es gibt eine Erwartung, die einer Bestätigung bedarf.“ Montag Abend kann Olise im Nations-League-Spiel bei Belgien zeigen, dass er es besser kann.
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