Knapp 1 Mio. Preisgeld

Nobelpreis für Forschung zu globalem Wohlstand

Wissenschaft
14.10.2024 12:05

Die drei US-Forscher Daron Acemoglu, Simon Johnson und James A. Robinson erhalten heuer den Wirtschafts-Nobelpreis für ihre Forschungen über die Gründe für unterschiedlichen Wohlstand unterschiedlicher Länder. 

Das gab das Nobelpreiskomitee am Montag in Stockholm bekannt. Acemoglu war vorab von mehreren Ökonomen als ein Favorit auf den diesjährigen Preis genannt worden.

Acemoglu forscht auch zu KI am Arbeitsmarkt
Auch IHS-Direktor Holger Bonin sagte in einer ersten Stellungnahme, er habe schon länger Acemoglu als nobelpreiswürdig gesehen – allerdings für seine Forschungen im Bereich Arbeitsmarkt. Die Forschung von Acemoglu habe „ein sehr breites Profil“, er arbeite etwa auch zu Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf den Arbeitsmarkt. Acemoglu kombiniere eine extrem angewandte Forschung mit einer „sehr, sehr sauberen Theorie“ zu Wachstum und Institutionen.

Die 20 Prozent reichsten Länder seien etwa 30 Mal reicher als die ärmsten 20 Prozent. Die Forscher hätten Erklärungen aufgezeigt, warum dies der Fall sei.

Arbeit zeigt, dass sich Demokratie letztlich durchsetzt
Das Argument der drei in den USA tätigen Forscher, wonach demokratische Strukturen letztlich zu mehr Wachstum und Wohlstand führen, sei gerade in der aktuellen Zeit, wo manche glauben, dass Länder wie China mit einem Modell des offensichtlich nicht demokratischen und gelenkten Marktes auch erfolgreich sein könnten „ein wichtiger Hinweis“.

Denn die Arbeit der heute Ausgezeichneten zeige, dass sich am Ende doch demokratische Strukturen durchsetzen – „das ist auch meine Überzeugung“, so Bonin. Ihr Werk liefere auf höchstem Niveau, empirisch sauber und mit historischen Daten die Argumente und Belege, warum das so sei. Das „Framing“ des Preises passe gut in die heutige Zeit.

Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften

 Der korrekt „Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften“ genannte Preis wird zu den Nobelpreisen gezählt, obwohl er nicht auf das Testament des Dynamit-Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel zurückgeht, sondern von der Schwedischen Reichsbank gestiftet wurde.

Alle drei ausgezeichneten Forscher sind in den USA aktiv. Der 57-jährige Acemoglu und der 61-jährige Johnson lehren am Massachusetts Institute of Technology (MIT), der 64-jährige Robinson ist Professor an der Universität von Chicago.

Es sei „eine der größten Herausforderungen unserer Zeit“, die großen Einkommensunterschiede zwischen den Ländern zu reduzieren, erklärte das Gremium. Die Preisträger hätten dabei die Rolle sozialer Institutionen bei diesem Prozess aufgezeigt.

 Preisträger erhalten auch „echtes“ Preisgeld
Wobei die Preisträger das gleiche Preisgeld erhalten wie die „echten“ Nobelpreise, das sind pro Kategorie elf Millionen schwedische Kronen (970.000 Euro). Und er wird auch nicht seit 1901, sondern erst seit 1969 vergeben. Der in Wien geborene Friedrich Hayek war 1974 bisher der einzige österreichische Preisträger in dieser Kategorie.

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