Seit 30. September hielt ein Phantom unsere Behörden mit einer unheimlichen Serie an Drohmails in Atem. Der Staatsschutz forschte jetzt einen jungen Mann (20) aus der Schweiz aus ...
Schon am 22. Mai dieses Jahres hatte ein weiterer Schweizer für Schlagzeilen gesorgt, als dieser telefonisch der Linzer Polizeiinspektion Nietzschestraße drohte: „In fünf Minuten explodiert das Haus!“ Sofort mussten 200 Personen – vor allem Beamte, aber auch Zivilisten bzw. Verwaltungsmitarbeiter – das Gebäude räumen. Ermittlungen des Staatsschutzes führten dann auf die Spur eines ebenso 20-jährigen Eidgenossen. Wie sich herausstellte, hatte er aus der Psycho-Klinik, wo er in Behandlung war, angerufen!
Nur vier Monate später schwappte eine regelrechte Welle von Bombendrohungen per E-Mails über Österreich. Seit 30. September gab es Großeinsätze mit Evakuierungen auf Bahnhöfe, Schulen, Einkaufszentren und sogar dem Landesgericht Wien. Die Tatorte waren von Vorarlberg bis ins Burgenland im gesamten Bundesgebiet verteilt.
Bis dato gingen 27 anonyme schriftliche Drohungen ein. Eine davon wurde im Postfach der Landespolizeidirektion Tirol sogar „vergessen“. Polizeidirektor Helmut Tomac sprach von „menschlichem Versagen“, der sonst sehr gewissenhafte Beamte wurde mündlich belehrt.
Die Ermittlungen durch die Staatsschutzbehörden werden fortgesetzt, um die Hintergründe vollständig aufzuklären.
Ein Sprecher des Innenministeriums
Wie neue Ermittlungen der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) gemeinsam mit den Staatsanwaltschaften Linz und Graz jetzt ergaben, stecken dahinter keine Islamisten – sondern es ist erneut ein eineinschlägig polizeibekannter 20-jähriger Schweizer dringend tatverdächtig!
So viele gab es seit 30. September im ganzen Land. Betroffen waren Bahnhöfe, Schulen, Einkaufszentren. Jetzt ist (vorerst) Schluss.
Haftbefehl für psychisch Kranken ohne Konsequenz
Die Justiz hat jedenfalls einen europäischen Haftbefehl erlassen, er bleibt aber in der Schweiz auf freiem Fuß. Wie geht es jetzt weiter? Den eigenen Staatsbürger werden die Eidgenossen aber nicht ausliefern. Was bedeutet, dass ihm der Prozess im Nachbarland gemacht wird. Rechtliche Konsequenzen sind aber wohl ausgeschlossen!
Österreich bleibt wohl auf Kosten sitzen
Denn der junge Täter ist ebenso psychisch krank, immer wieder in Behandlung. Auch auf den Kosten der Fehlalarme werden die heimischen Sicherheitsbehörden ziemlich sicher sitzenbleiben. Nimmt man einen Stundensatz von rund 34 Euro pro Beamten, kommt man bei Einsätzen in dieser Größenordnung schnell auf mehrere zehntausend Euro Kosten. Ein teurer Spaß.
Zumindest sollte man künftig in der Schweiz dafür sorgen, dass der junge Mann keinen Zugang zu Computer oder ein Handy hat. Sonst folgt bald die nächste Droh-Serie des „Bombenhirns“.
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