Sex mit Minderjähriger

Drama in den USA: Wiener (24) angeklagt

Österreich
14.10.2024 14:47

 

Seit April sitzt der 24-jährige Wiener Marc D. in einem US-Gefängnis: Ihm werden der Sex mit einer Minderjährigen und Entführung vorgeworfen. Der Tatverdächtige wird nun in Florida angeklagt. Seine Mutter kämpft indes weiter um seine Freilassung. 

Seit Monaten sitzt der Sohn der 51-jährigen Feinkost-Mitarbeiterin in einem Gefängnis in Florida. Die Vorwürfe wiegen schwer. Er soll ein angeblich erst 15-jähriges Mädchen missbraucht und sogar entführt haben. Wirre Vorwürfe, zumindest für Familie und Freunde des introvertierten IT-Technikers. Der 24-Jährige wurde nun angeklagt – im schlimmsten Fall drohen dem Wiener bis zu 30 Jahre Haft. 

Verena D. kämpft um ihren Sohn
Die unfassbare Geschichte: „Marc hat das Mädchen bei einem Online-Computerspiel kennen- und lieben gelernt. Sie haben sich monatelang Nachrichten geschrieben, und da hat sie ihm weisgemacht, dass sie schon 19 Jahre alt ist. Und dann ist er einfach seinem Herzen gefolgt und wollte sich mit seiner großen Liebe in Orlando treffen. Ja, sie hatten auch Sex. Aber nein, er hat sie sicher nicht entführt oder missbraucht. Er hat auch gar nicht gewusst, dass sie noch minderjährig ist. So ist er doch gar nicht“, erzählt die Mutter inhaftierten Wieners in Florida bereits im Juni gegenüber der „Krone“.

Der inhaftierte Marc D. – ihm drohen bis zu 30 Jahre Haft in den USA. (Bild: Mugshots Orlando; Krone KREATIV)
Der inhaftierte Marc D. – ihm drohen bis zu 30 Jahre Haft in den USA.

Der brisante Fall weckt mit verblüffenden Parallelen Erinnerungen an einen Oberösterreicher vor bald sechs Jahren. Auch der damals 18-Jährige trug nach einer Liebesnacht mit einer 15-Jährigen, die ihm mit einer gefälschten Geburtsurkunde vortäuschte, sie sei 19, orange Sträflingskleidung in Florida. Der Jugendliche kam schließlich nach einem Nervenkrimi samt juristischem Tauziehen wieder frei.

Kaution in Höhe von 160.000 Euro
Darauf hoffte auch Marcs Mutter Verena D., für die die Vorwürfe der US-Staatsanwaltschaft nach wie vor nicht nachvollziehbar sind. Nach seiner Verhaftung im April – gleich am zweiten Tag seiner Reise und nach seiner ersten fatalen Liebesnacht im Hotel – sitzt ihr Sohn im berüchtigten Brevard County Jail in U-Haft und wartet seitdem auf seinen Prozess. Bei der ersten Anhörung, übrigens ohne Pflichtverteidiger (!), wurde auch eine Kaution in der Höhe von 160.000 Euro wie für einen Schwerverbrecher verhängt.

Eine Summe, die seine Familie in Österreich nicht stemmen konnte. Ihr ganzes Geld geht seiner Inhaftierung für das Überleben von Marc drauf: „Er friert in der Nacht und bekommt schlechte Gefängnisnahrung. Wir mussten ihm ein schwer überteuertes Langarm-Shirt und gesundes Essen bestellen. Das kostet uns Hunderte Euro im Monat. Ich habe einen Zweitjob angenommen, und wir verkaufen unser ganzes Hab und Gut“, schilderte D. die finanzielle Misere im Juni gegenüber der „Krone“.

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Marc hat das Mädchen bei einem Online-Computerspiel kennen- und lieben gelernt. Sie haben sich monatelang Nachrichten geschrieben, und da hat sie ihm weisgemacht, dass sie schon 19 Jahre alt ist.

Marcs Mutter Verena D.

Seit April in Haft
Nach dem ersten Schock wandte sich die Familie von Marc damals naturgemäß auch an die heimischen Behörden. Deshalb vertritt ihn auf rot-weiß-rotes Geheiß auch vorerst noch ein örtlicher Anwalt zum Mindesttarif. Weiters sei die österreichische Botschaft in laufendem E-Mail Kontakt mit dem 24-Jährigen. „Seit Bekanntwerden der Verhaftung stehen die Botschaft in Washington sowie das Honorarkonsulat in Orlando mit dem Staatsbürger, dessen Angehörigen und den lokalen Behörden im Austausch. Dem Betroffenen geht es den Umständen entsprechend gut. Wir setzen uns weiterhin dafür ein, ihn bestmöglich zu betreuen“, bestätigte eine Sprecherin des Außenministeriums in einer ausführlichen Stellungnahme.

Ob Verena D.s Sohn Marc jemals wieder einen Hauch von Freiheit spüren darf, steht bis heute auf Messers Schneide. Sein Strafmaß in dem US-Bundesstaat liegt bei 30 Jahren Haft, in einem US-Gefängnis bedeutet das wohl höchste Todesgefahr. Vor allem mit diesem schrecklichen Vorwurf, ein Kinderschänder zu sein. Wann die Verhandlung stattfinden wird, ist noch unklar. „Noch kein Gerichtstermin festgelegt“, heißt es dazu knapp auf der Website des Sheriff-Büros von Brevard County, einem Verwaltungsbezirk mit 500.000 Einwohnern an der Ostküste von Florida.

Porträt von Kronen Zeitung
Kronen Zeitung
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