Musik stört

Hohe Politik will Grazer In-Club den Saft abdrehen

Steiermark
15.10.2024 06:00

Steirische Landtagsabgeordnete und Klubmitarbeiter fühlen sich durch Musik in einem der Landhaushöfe gestört. Jetzt wird umfangreicher Maßnahmenkatalog erarbeitet.

Der Galgenhof des Grazer Landhauses war einst seinem Namen entsprechend berüchtigte Hinrichtungsstätte in der Landeshauptstadt. Diese dunklen Zeiten sind zum Glück längst vorüber. Statt den Henkern spielen nun die Türsteher Schicksal. Wo einst nämlich Todgeweihte ihre letzten Stoßgebete gen Himmel schickten, wird seit Jahren bis tief in die Nacht getanzt, gefeiert und das Leben zelebriert. Der Szene-Club „Katze Katze“ hat so längst weit über die Grazer Stadtgrenzen hinaus Kultstatus erlangt.

Doch jetzt könnte es ihm an den Kragen gehen, um bei der historischen Bedeutung der Örtlichkeit zu bleiben. Zumindest liegt dieser Schluss nahe, wenn man sich den regen Schriftverkehr zwischen der für die Immobilien des Landes zuständigen Abteilung 2 und der Landtagsdirektion zu Gemüte führt.

„Betriebssperre“
Da ist von einer „Betriebssperre im Galgenhof“ ebenso zu lesen wie von einer „Dezibel-Begrenzung“, einem „neuen Nutzungskonzept“ und einer „freiwilligen Zurücklegung sämtlicher gewerberechtlicher Betriebsstätten-Genehmigungen für den Galgenhof“. Die laute Clubmusik störe demnach die Mitarbeiter in den politischen Büros und auch die Landtagsmandatare bei ihrer Arbeit.

Die Musik im Katze Katze lockt vor allem amWochenende viele Gäste an. (Bild: stock.adobe.com/nikkytok)
Die Musik im Katze Katze lockt vor allem amWochenende viele Gäste an.

In der Landtagsdirektion stellt man auf Nachfrage klar, dass es sich aktuell nur um einen Entwurf handle – man habe die Wünsche aller Fraktionen zusammengetragen und diese koordiniert an die Abteilung 2 übergeben.

„Auf einen Nenner bringen“
„Es geht darum, künftig die Bedürfnisse der Mitarbeiter in den politischen Büros und des Landtags zu berücksichtigen. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir letztlich alle Interessen auf einen Nenner bringen werden“, stellt Abteilungsleiterin Christine Klug klar.

Judith und Gerald Schwarz, Chefs der Aiola-Gruppe, betreiben neben dem legendären Landhauskeller auch das „Katze Katze“. (Bild: Richard Heintz)
Judith und Gerald Schwarz, Chefs der Aiola-Gruppe, betreiben neben dem legendären Landhauskeller auch das „Katze Katze“.

Auch Gerald Schwarz, Betreiber des Landhauskellers und des Clubs, bleibt gelassen: „Wir haben schon zuletzt an Sitzungstagen auf Musik verzichtet, weil die eben bis spät in die Nacht dauern können. Jetzt ist der Wunsch, dass es an diesen Tagen gar keinen Betrieb gibt. Da der Dienstag nicht unser entscheidender Tag ist, wird das machbar sein.“

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