Paul Winkler

„Hineinschnuppern in meine Zukunft!“

„Funken“ im Theater der Jugend: Paul Winkler als Shawn (ga. re.) mit Mino Samuel Dreier als Malte und Una Nowak als Twinkle

(Bild: TDJ/Rita Newman)

Der 24-jährige Schauspieler Paul Winkler begeisterte in diesem Sommer als Ersatz-„Tod“ im Salzburger „Jedermann“ –  nun feiert er mit dem preisgekrönten Stück „Funken“ Premiere im „Theater der Jugend“. Wir baten ihn zum Gespräch!  

„Was bedeutet es, anders zu sein?“ – ist eine der zentralen Fragen, um die sich „Funken“, das preisgekrönte Stück des 30-jährigen deutschen Autors Till Wiebel dreht. Schauplatz: ein mysteriöses Sommercamp für hochbegabte Jugendliche, vulgo „Nerds“, allesamt Außenseiter, die feststellen müssen, dass sie Marionetten der ominösen Arthur McPush Cooperation sind: Elon Musk lässt grüßen!

Paul Winkler als „Tod“ bei den Salzburger Festspielen mit  „Jedermann“ Philipp Hochmair

(Bild: Salzburger Festspiele/Monika Rittershausen)

Mittendrin Paul Winkler, der die Hauptrolle des „Enfant terrible“ Shawn spielt: „Es ist ein sehr spannendes, zeitgemäßes Stück. Es geht um Freundschaft, Zusammenhalt – und die ,Nerds‘, die nicht ganz so wissen, wie sie in die Gesellschaft hineinpassen“, so der 24-jährige Schauspieler im „Krone“-Gespräch, „und es schneidet viele Themen an wie Selbstfindung, Selbstermächtigung, aber auch die Diversität unserer Gesellschaft!“

„Funken“ sei genau jenes Stück, das er sich als Kind oder als Jugendlicher immer gewünscht habe, so Winkler: „Ich kann mich noch sehr gut an mich in dieser Zeit zurückerinnern, als ich in der Schule das Gefühl hatte, die einzige homosexuelle Person zu sein. Ich wusste, irgendwas ist anders. Und ich wusste, ich passe nicht so ganz dazu und habe krampfhaft irgendwie probiert, dazuzugehören und mich anzupassen. Was dieses Stück einen lehrt, ist, dass wir alle auf unsere eigene Art besonders sind und uns das als Gesellschaft ausmacht. Dass wir lernen, unsere Besonderheiten zu zelebrieren und das, was uns ausmacht, hervorzuheben und nicht so sein zu wollen wie die anderen!“ Nachsatz: „,Funken‘ ist aber auch jetzt nicht nur für junge Menschen. Auch die Erwachsenen werden einen ebenso besonderen und schönen Abend haben!“

Worum geht´s in „Funken“? 

Im Feriencamp der ominösen Arthur McPush Cooperation kommen die gescheitesten jungen Köpfe des Landes in einer Welt ohne Erwachsene zusammen. Blöd nur, dass Malte Schröder der durchschnittlichste 13-Jährige ist, den man sich vorstellen kann. Noch nie hat er sich so mittelmäßig und fehl am Platz gefühlt. Glücklicherweise lernt er das Enfant terrible Shawn Baker, das Universalgenie Twinkle und die versierte Mechanikerin Isilda kennen.

Bald müssen die vier herausfinden, dass die Cooperation eine ganz eigene Agenda verfolgt. Sie werden dazu benutzt, einen aberwitzigen Zukunftsplan zu realisieren. Nun zählt jede*r einzelne, um sich gegen die durchtriebene Cooperation zu behaupten.

Regisseurin Karin Drechsel inszeniert diese spannende Geschichte über die Abenteuer einer Gruppe junger Exzentriker*innen.

Die österreichische Erstaufführung für Jugendliche ab 11 Jahren und Erwachsene findet am15. Oktober im Wiener Theater im Zentrum statt.

Infos: tdj.at

Die Talentschmiede „Theater der Jugend“ wird Paul Winkler wohl schon bald hinter sich lassen: Als er heuer sensationell für den erkrankten „Tod“ beim Salzburger „Jedermann“ eingesprungen ist, war das für ihn „ein magischer Moment, da auf einmal auf der großen Bühne in einer Hauptrolle zu stehen“. Eines machte ihn dabei besonders stolz: „Zu sehen, dass ich das Zeug genauso für die großen Rollen auf den großen Bühnen habe. Das war wie so ein Hineinschnuppern in das, was meine Zukunft bringen könnte!“