FPÖ-Landesparteichef Christof Bitschi geht es bei Koalitionsverhandlungen um Inhalte, nicht um Posten. Familie, Sicherheit und der Wirtschaftsstandort sind die drei Themen, die sich aus seiner Sicht auch in einer möglichen Koalitionsvereinbarung widerspiegeln müssen.
„Krone“: Herr Bitschi, wie lange hat die Wahlparty am Sonntagabend gedauert?
Christof Bitschi: Auch wenn ich am Morgen stimmlich ein wenig angeschlagen war, war es dem Alter angemessen. Ich bin nicht als Letzter heimgegangen.
Haben Sie schon Anrufe vom Bundesparteiobmann oder vom Landeshauptmann bezüglich Koalitionsgespräche bekommen?
Herbert Kickl hat am Wahlabend angerufen und gratuliert. Über eine mögliche Koalition mit der ÖVP haben wir nicht gesprochen. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern, die sich öfters gemeldet haben, lässt er die Länder arbeiten und selbst entscheiden. Am Montag habe ich einen Anruf aus dem Büro des Landeshauptmanns bekommen. Wir werden am Dienstag ein erstes Gespräch führen.
Haben Sie irgendwelche Koalitionsbedingungen?
Über Ressorts und die Anzahl der Regierungsmitglieder werden wir dann hoffentlich am Ende reden. Mir geht es in erster Linie um die inhaltlichen Schwerpunkte. In unserem Wahlprogramm haben wir den Fokus auf die Themen Familie, Sicherheit und Standortpolitik gelegt. Diese Themen sollten sich natürlich in einem möglichen Koalitionsprogramm wiederfinden.
Mir geht es nicht um Ressorts, sondern darum, dass es ein Programm gibt, das Vorarlberg wieder vorwärtsbringt.
Christof Bitschi
Nachdem immer wieder darüber gesprochen wird, dass sich Hubert Gorbach im Jahr 1999 mit dem Titel Landesstatthalter relativ billig abspeisen ließ – wie wichtig ist Ihnen dieses Amt?
Positionen und Titel waren mir noch nie wichtig. Aber nochmals: Mir geht es im Moment nicht um Ressorts, sondern darum, dass es ein Programm gibt, das Vorarlberg nach Jahren des Stillstands wieder nach vorne bringt. Es geht also auch darum, Schwarz-Grün zu verhindern. Die Bedingungen für die Wirtschaft müssen sich so schnell wie möglich verbessern. Verzögerungen und Stillstand können wir uns nicht mehr leisten.
Wie soll der Zeitplan aussehen? Werden Sie bei der konstituierenden Sitzung am 6. November als Landesrat angelobt?
Unser Parteivorstand hat am Montagabend getagt und Personen nominiert, die in Koalitionsverhandlungen treten können. Markus Wallner hat einen sehr knackigen Zeitplan vorgelegt, der aber machbar sein dürfte. Nachdem dringende Themen auf der Agenda stehen, sollten wir keine Verhältnisse wie in Wien bekommen.
Diesen Satz hat Markus Wallner zuletzt auch mehrfach gesagt.
Dann sind wir uns darin ja schon mal einig.
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