Am kommenden Freitag starten die Vorstellungen des Circus Roncalli in der Innsbrucker Olympiaworld. Zelt und Schaustellerwagen kamen bereits in der Tiroler Landeshauptstadt an – per Bahn! Die „Krone“ war hautnah dabei.
Keine Container oder Lkw, sondern weitaus entzückendere Fracht hatten zwei Züge geladen, die Montag am Innsbrucker Frachtenbahnhof geleert wurden. Auf 48 Waggons hat der Circus Roncalli seinen Weg in die Stadt gefunden. Nachdem nach seiner Ankunft am Freitag zunächst die Wohnwagen der Zirkus-Belegschaft abgeladen wurden, waren am Montag die restlichen Anhänger für Shows und Büros dran.
Die hölzernen, liebevoll verzierten Wägelchen und Kleinfahrzeuge sind teilweise 100 Jahre alt und brauchen liebevolle Behandlung. Verlademeister Steven Jones weiß genau, wie er mit ihnen umgehen muss.
Seit 26 Jahren packt er den Circus Roncalli für die Fahrt in die nächste Stadt auf Züge. „Die Laderampe hier in Innsbruck ist nicht schlecht“, findet er, „allerdings ein bisschen eng.“
Einige Wagen sind 40 bis 50, andere hundert Jahre alt. Mehr als ein paar Kilometer können sie nicht auf der Straße fahren. Sie sind alle auf 25 km/h zugelassen.
Steven Jones, Verlademeister Circus Roncalli
Transport auf Schiene schont alte Zirkuswagen
Jeder Waggon, der hier abgeladen wird, muss deshalb gleich per Traktor oder Lkw zur Olympiaworld gezogen werden. Die hölzernen Waggons vertragen eine maximale Geschwindigkeit von 25 km/h. Für längere Strecken müssen sie deswegen auf Sattelzüge – oder eben Waggons – verladen werden. „Die Bahn ist am effizientesten und billigsten“, erklärt Jones. Trotzdem gibt es nicht mehr viele, die so unterwegs sind. „Ich bin der letzte Zirkus-Verlademeister der Welt“, ist sich Jones sicher.
Einen Zirkus zu verlegen, ist viel Handarbeit – auch das Errichten des großen Zeltes. Da werden Masten aufgestellt, Anker in den Boden geschlagen. Außerdem verlegt das Logistikteam 4,5 Kilometer Kabel und fünf Kilometer Wasserschläuche, stellt rund 10.000 LED-Lampen auf. Am Donnerstag soll der Aufbau mit den letzten Feinarbeiten abgeschlossen sein. Muss er auch – denn schon am Freitag heißt es in Innsbruck „Manege frei!“
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