4 Wochen nach Start

Satellit “TUGSAT-1” sendet erste Bilder zur Bodenstation

Wissenschaft
26.03.2013 12:21
"TUGSAT-1", einer der beiden ersten österreichischen Satelliten im Weltall, hat seine ersten Sternenbilder an die Bodenstation in Graz gesendet. Das meldete die TU Graz am Dienstag. Der Nano-Satellit wurde vor einem Monat gemeinsam mit seinem baugleichen "Partner" "UniBRITE" (Bild 2) von der Uni Wien in rund 800 Kilometer Höhe befördert.

Beide Satelliten haben eine kleine Teleskopkamera an Bord, mit der helle Sterne beobachtet werden. Das erste Sternenbild wurde am vergangenen Samstag empfangen, schilderte der Leiter des Grazer Teilprojektes, Otto Koudelka, im Gespräch. "Die erste Auswertung zeigt, dass die Optik und der CCD-Sensor (ein lichtempfindliches elektronisches Bauelement für die Bildaufnahme, Anm.) in Ordnung sind", so Koudelka. Zurzeit würde das Bildrauschen ausgefiltert werden, die ersten Bilder könnten sinnvollerweise erst Mittwoch oder Donnerstag veröffentlicht werden.

"Wir sind weit vor dem Zeitplan"
In den vergangenen Tagen und Wochen sei der Satellit erfolgreich in seiner Lage stabilisiert worden: "Er arbeitet bereits mit autonomer Lageregelung", schilderte Koudelka. Der Satellit befinde sich allerdings noch im Grobausrichtungsmodus zu den angepeilten Sternen. Der Sternensensor, der zur Feinausrichtung der Satellitenlage dient, sei jüngst in Betrieb gegangen. "Insgesamt sind wir weit vor dem Zeitplan", freute sich Koudelka.

Die beiden Satelliten sind Teil der internationalen Mission "BRITE" ("Bright Target Explorer"), die sich zum Ziel gesetzt hat, die Anfänge des Universums zu erforschen. Astronomen erwarten sich aus den Auswertungen der Daten Verbesserungen der Theorien über den Aufbau von Sternen und über die Geschichte des Universums.

Kreisen mit 27.000 km/h um die Erde
"TUGSAT-1" (auch als "BRITE-Austria" bezeichnet) ist am 25. Februar zusammen mit der baugleichen Sonde "UniBRITE" von Südindien aus in seinen Orbit befördert worden (siehe Infobox), wo beide mit einer Geschwindigkeit von rund 27.000 Stundenkilometern um die Erde kreisen. 

Die baugleichen Nano-Satelliten (darunter versteht man solche, die weniger als zehn Kilogramm wiegen, Anm.) - Würfel mit einer Kantenlänge von 20 Zentimetern und einer Masse von je 6,8 Kilogramm - werden als erste von insgesamt sechs kleinen Satelliten im Orbit Daten über Helligkeitsschwankungen sehr heller und massereicher Sterne sammeln. Daraus erhoffen sich die Forscher neue Erkenntnisse über das Innenleben und die Entwicklung der Sterne.

Umrunden Erde entlang der Tag-Nacht-Grenze
"TUGSAT-1" und "UniBRITE" kreisen in rund 800 Kilometern Höhe in einem Orbit, der sie entlang der Tag-Nacht-Grenze die Erde umrunden lässt. Die Lebensdauer der Satelliten beträgt mindestens zwei Jahre, es sind aber auch zehn Jahre und mehr möglich.

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