Historischer CD-Player

Glockenhelle Klänge aus dem alten „Flötensekretär“

Niederösterreich
16.10.2024 16:00

Der älteste „CD-Player“ Österreichs wird zur höheren Ehre Gottes von Abt Pius Maurer im Stift Lilienfeld angeworfen. Es handelt sich um ein als Flötensekretär bekanntes Kleinod der Technologie- und Musikgeschichte.

„Unser Flötensekretär ist signiert mit Johann Weys 1821. Dieser war ein begnadeter Wiener Orgelbauer“, schildert der ebenso gütige wie kunstsinnige Abt Pius des altehrwürdigen Zisterzienserstifts Lilienfeld, tatsächlich ist das wundersam Instrumentarium ein sehr rares Exemplar. Zur musikalischen Einordnung hat Pius den „Krone“-Lesern im weiten Land Folgendes zu predigen: „Ein Flötensekretär ist eine Art Vorläufer eines CD-Players. Die Tonträger sind allerdings viel größer als beim modernen Nachfolger, der auch schon wieder von neuen Wiedergabe-Tools abgelöst wurde – nämlich jeweils circa 50 Zentimeter lange Rollen, mit einem Durchmesser von ca. 10 Zentimetern.“

Neuhauser hat den kostbaren Flötensekretär dereinst behutsam für Pius Maurer restauriert. Er wacht noch immer über den besonderen „himmlischen Klang“ des Instrument. (Bild: Antal Imre/Imre Antal)
Neuhauser hat den kostbaren Flötensekretär dereinst behutsam für Pius Maurer restauriert. Er wacht noch immer über den besonderen „himmlischen Klang“ des Instrument.

Ein Schatz ist das, was die Alpenvorland-Abtei da sorgsam hütet, doch allemal. Denn das Gesamtwerk für die Ewigkeit besteht aus sieben Rollen dieses Flötensekretärs. „Meistens spiele ich die Rillen mit der Musik ,Ouvertüre von Egmont’ komponiert von Beethoven vor“, lässt uns der hohe Geistliche beim Lokalaugenschein wissen.

Rollen und Zahnräder – ausgeklügelt zusammen gebaut sind das Herzstück dieses CD-Vorläufers, das noch heute fein erklingt. (Bild: Antal Imre/Imre Antal)
Rollen und Zahnräder – ausgeklügelt zusammen gebaut sind das Herzstück dieses CD-Vorläufers, das noch heute fein erklingt.

„Das Gehäuse ist sehr fein ausgeführt. Es besteht aus Nussholz, feuervergoldeten Bronzebeschlägen und vergoldeten Schnitzereien“, verrät Restaurator Mark Neuhauser aus Hainfeld, der das klingende Kleinod vor einer kleinen Ewigkeit auf Erden behutsam gerettet hat und Abt Pius bei der korrekten Behandlung des hochsensiblen Instruments aus dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts berät. Pius mit einem Stoßgebet zum Himmel: „Möge der Flötensekretär noch lange zur höheren Ehre Gottes erklingen!“ 

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Niederösterreich



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt