Wer bekommt was?

1,1 Milliarden: Kosten für Sozialhilfe explodieren

Wien
15.10.2024 19:30

Knapp 200.000 Menschen waren im Vorjahr auf Mindestsicherung oder Sozialhilfe angewiesen. Die Kosten dafür beliefen sich auf 1,1 Milliarden Euro. 73 Prozent davon verursachte Wien – wo auch mit Abstand die meisten Bezieher leben. Und auch der Ausblick wirkt katastrophal.

Jetzt liegt die Jahresabrechnung aller Bundesländer für die Sozialhilfe und Mindestsicherung des vergangenen Jahres vor. Und die Zahlen müssen bei den Verantwortlichen die Alarmsirenen schrillen lassen. Bereits 1,1 Milliarden Euro haben die Bundesländer 2023 für Unterstützungsleistungen wie Lebensunterhalt, Wohnen oder Krankenhilfe ausgegeben. Das ist ein Zuwachs von 13,1 Prozent oder rund 128 Millionen Euro zum Jahr 2022. Ein heftiger Anstieg – denn die Bezieher sind im gleichen Zeitraum um „lediglich“ 3,7 Prozent gestiegen. Wohin geht das Geld?

Fast 200.000 Bezieher in ganz Österreich 
Österreichweit brauchten im Vorjahr 196.973 Personen Unterstützung. Doch nicht in allen Bundesländern stieg die Zahl an. Im Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich und Tirol gingen diese sogar zurück. Die meisten Bezieher gab es 2023 in Wien. 72 Prozent aller Sozialfälle leben in der Bundeshauptstadt. Alleine für sie hat die Stadt Wien im vergangenen Jahr über 806 Millionen Euro überwiesen. Auf Platz zwei folgt die Steiermark, das knapp ein Zehntel, also rund 80 Millionen Euro ausgab.

(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)

Österreicher in der Minderheit
Was auffällt: Insgesamt sind Bezieher mit rot-weiß-rotem Pass bereits in der Minderheit. Laut Statistik Austria sind nur noch 41,3 Prozent österreichische Staatsbürger. Vorarlberg, Tirol und Wien drücken den Schnitt. Vor allem Wien fällt hier ins Gewicht. Von den 142.001 Personen in der Mindestsicherung sind 52.402 Asylberechtigte und 10.173 subsidiär Schutzberechtigte. Zum Vergleich: In ganz Restösterreich waren im Vorjahr nur 16.680 Asylberechtigte und 905 subsidiär Schutzberechtigte auf Sozialhilfe oder Mindestsicherung angewiesen.

Kosten für 2024 könnten deutlich höher ausfallen
Und die Prognose für das aktuelle Jahr schaut wenig rosig aus: Wien hat die für heuer veranschlagten 900 Millionen für die Mindestsicherung eben erst um über 200 Millionen Euro aufgestockt – braucht also 2024 so viel wie 2023 ganz Österreich.

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