15.10.2024 22:15

Künstliche Intelligenz

Ist der Mensch bald überflüssig?

In einer spannenden Diskussion im Rahmen der Fernsehsendung „Club 3“ auf krone.tv debattierten Alexandra Wudel, „AI Person of the Year 2024“, und David Stephan, einer der erfolgreichsten Werbegurus Deutschlands, über die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI). Nach Wien geholt wurden sie von Jürgen Bauer, Obmann der Fachgruppe Werbung Wien, anlässlich des Tags der Marktkommunikation. Gemeinsam diskutierten die drei Experten mit Moderatorin Tanja Pfaffeneder über die Chancen und Gefahren der KI.

Alexandra Wudel, Gründerin von FemAI, betonte, dass viele Menschen KI bereits im Alltag nutzen – oft ohne es zu wissen. Sie kritisierte die fehlende Transparenz darüber, wann und wie KI eingesetzt wird. Das treffe beispielsweise Minderheiten. Bei der Dateneingabe werde häufig auf Minderheiten vergessen bzw. diese ignoriert, weshalb diese beim Output der KI nicht berücksichtigt werden. Dies führe zu einem völlig neuen Maß an Diskriminierung, warnte die Expertin, die sich mit FemAI für mehr Bürgerrechte im Bereich der KI einsetzt.

KI: Input bestimmt den Output
Zudem hielt Wudel fest: „Wir Menschen werden durch die KI nicht überflüssig. Im Gegenteil: Wir sitzen bei der KI im „Driving Seat“. Wir gestalten die Interaktion zwischen Mensch und Maschine aktiv mit. Denn: Der Input bestimmt den Output.“ Allerdings warnte die Unternehmerin vor einem Konflikt zwischen Datenschutz und Datenoptimierung, ein in Europa – im Gegensatz zu China oder den USA – großes Thema.

David Stephan, Alexandra Wudel, Tanja Pfaffeneder & Jürgen Bauer (von links nach rechts) (Bild: krone.tv)
David Stephan, Alexandra Wudel, Tanja Pfaffeneder & Jürgen Bauer (von links nach rechts)

Mühsame Tätigkeiten fallen weg
Auch in der Werbebranche birgt KI großes Potenzial. Für David Stephan, Gründer der Agentur David+Martin, die 2020 zur „Agentur des Jahres“ in Deutschland gekürt wurde, liegt die Herausforderung darin, den Mehrwert der Technologie richtig zu nutzen: „Wir Menschen müssen lernen, was uns wirklich etwas nützt. Die KI kann uns in vielen Lebensbereichen dabei unterstützen, effizienter zu werden. Wer möchte heute etwa im Straßenverkehr auf Navigationsgeräte und Stauumfahrungen verzichten? In der Werbebranche geht es uns genauso. Wer einmal mühsame Tätigkeiten an die KI ausgelagert hat, will nicht mehr zurück“. Stephan führt hier verschiedene Beispiele an, wie etwa bei der Recherche, die mit ChatGPT deutlich besser gehe als mit Google oder bei einfachen Text-, Bild- und schon auch Videoproduktionen.

In der Werbung ist KI nicht mehr wegzudenken
Jürgen Bauer, als Interessensvertreter von 13.000 Werbeunternehmen in Wien, sprach sich für mehr Optimismus beim Einsatz von KI aus: „Während man in den USA oder in Asien die Chancen der KI sieht, denken wir in Europa zuallererst an die Probleme. Fakt ist: In unserer Branche – der Werbung und Marktkommunikation – ist KI nicht mehr wegzudenken. Wichtig ist, zu erkennen, welche Technologien einen echten Mehrwert bringen und welche nicht.“

Bauer forderte dazu auf, eine positive Perspektive auf KI zu fördern und die Chancen zu erkennen, die sie bietet. Beim diesjährigen „Tag der Marktkommunikation, dem größten Branchentreff des Jahres, war von Pessimismus jedenfalls keine Spur. Im Wiener Odeon Theater lauschten 200 Werbeprofis den neuesten Trends und diskutierten darüber, wie sie KI in ihren Unternehmen besser einsetzen können. Denn, da waren sich alle einig: Die Angst, von KI ersetzt zu werden, ist unbegründet. Doch die Angst, dass diejenigen ersetzt werden, die KI nicht nutzen, scheint hingegen sehr berechtigt.

Die Sendung „Club 3“ aus der Wagemut Kavalierbar im Grand Hotel in Wien sehen Sie jeden Dienstag ab 22:15 Uhr auf krone.tv 

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