Wenn es im Herbst früher dunkel wird, steigt die Gefahr von Wildunfällen. 1600 ereignen sich jährlich auf Tirols Straßen. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit warnt, dass durch veränderte Gewohnheiten der Wildtiere die Gefährlichkeit solcher Unfälle zunimmt und gibt Tipps, wie sich Autofahrer verhalten sollen.
Acht Wildunfälle pro Stunde – oder 73.000 pro Jahr – ereignen sich im Schnitt in Österreich, 1600 davon verzeichnet Tirol. Davor warnt das KFV. „Bitte seien Sie im Herbst wegen des früheren Dämmerungseinbruchs besonders achtsam, denn rund 47 Prozent aller Wildunfälle mit Personenschäden ereignen sich bei Dunkelheit, zehn Prozent bei Dämmerung“, appelliert KFV-Direktor Christian Schimanofsky.
Sechs tödliche Unfälle in fünf Jahren
1586 Personen wurden in den vergangenen fünf Jahren bei Verkehrsunfällen mit Wildtieren verletzt, sechs Menschen starben. Die häufigsten Ursachen waren dabei Unachtsamkeit und Ablenkung (54%) sowie zu hohe Geschwindigkeit (39%).
„Ein Ausweichmanöver birgt in der Regel mehr Risiken als ein möglicher Zusammenstoß“, weiß Schimanofsky. Wenn ein Tier auf der Straße auftaucht, empfiehlt er: abblenden, hupen, stark bremsen, das Lenkrad gut festhalten. Jeder Wildunfall muss der Polizei gemeldet werden. „Auch, wenn das Tier flüchtet“, erklärt Niederösterreichs Landesjägermeister Josef Pröll. Die Polizei informiert die Jägerschaft. Keinesfalls darf man ein angefahrenes Tier mitnehmen.
Beim Wildunfallrisiko sind zwei Faktoren entscheidend: Wie oft Wild Straßen queren muss sowie die Zahl der Verkehrsteilnehmenden.
Josef Pröll, Landesjägermeister von Niederösterreich
Immer mehr Rehe sterben auf der Straße
Die meisten Opfer von Wildunfällen sind Rehe (55%). Die Anzahl ist in den vergangenen Jahren gestiegen, während die Zahl der getöteten Hasen (26%) gesunken ist. Das bedeutet auch ein höheres Verletzungsrisiko für die Menschen am Steuer.
„Die Zunahme bei Rehwild ist dem Klimawandel und der zunehmenden Freizeitnutzung geschuldet“, erklärt Pröll. Rehe würden auf der Suche nach wasserhaltiger Nahrung immer weitere Strecken zurücklegen und dabei Straßen queren. Gleichzeitig schrecken Freizeitnutzer das Wild auf. „Rehe flüchten dann oft über Straßen, während Niederwild auf seine Deckung vertraut.“
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