Mutiges Eingreifen

Wie zwei Frauen ihrem Kollegen das Leben retteten

Vorarlberg
16.10.2024 06:00

Am Mittwoch ist „Welttag der Reanimation“. Wie wichtig Kenntnisse in Erster Hilfe und ein rasches Eingreifen sind, zeigt ein Fall aus Hörbranz, wo zwei couragierte Frauen zu Lebensretterinnen wurden. 

Ein Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses stellt die dritthäufigste Todesursache in Österreich dar, mit jeder untätigen Minute schwinden die Überlebenschancen. Der internationale Tag der Reanimation erinnert daran, wie entscheidend es ist, umgehend Wiederbelebungsmaßnahmen einzuleiten.

Davon können Andrea Staudach und Nicole Baumann hautnah berichten. Die beiden Frauen arbeiten in einem Hörbranzer Lebensmittelmarkt. Es ist ein Tag wie jeder andere, als plötzlich ihr Kollege von nebenan ohne vorherige Anzeichen zusammensackt. Andrea Staudach eilt sofort zu ihm, checkt seine Atmung. Keine vorhanden. Instinktiv dreht sie den Betroffenen auf den Rücken und beginnt mit der Herzdruckmassage. Zeitgleich ruft sie um Hilfe. Ihre Vorgesetzte und Freundin, Nicole Baumann, eilt zur Unterstützung herbei, Umstehende setzen einen Notruf ab.

Gemeinsam handeln
Mit vereinten Kräften bringen die Ersthelferinnen das Herz des Betroffenen wieder zum Schlagen. Vorerst. Denn immer wieder setzt es aus, die beiden Frauen geben aber nicht auf und setzen die Reanimation fort, bis First Responder die Versorgung übernehmen.

Kenntnisse in Erster Hilfe können Leben retten. (Bild: Rotes Kreuz Vorarlberg)
Kenntnisse in Erster Hilfe können Leben retten.

Kurz darauf sind auch schon die Rettungskräfte vor Ort – diesen können den Mann so weit stabilisieren, dass er ins Spital geflogen werden kann. Heute ist er wieder ganz der Alte. Er genießt zwar mittlerweile seine Pension, kommt aber noch regelmäßig zum Einkaufen vorbei – auch um seine Lebensretterinnen zu sehen.

„Dieses Beispiel zeigt, dass aus Alltag unversehens eine Notfallsituation werden kann. Es gibt uns aber vor allem Hoffnung, dass Erste Hilfe selbstverständlich ist und das Vertrauen und der Mut dazu in uns allen steckt“, betont Landesrettungskommandant Gerhard Kräutler.

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