Am Grazer Rosenhain

Jesuitenrefektorium wird zum neuen Uni-Gebäude

Steiermark
15.10.2024 17:02

Dem baufälligen Jesuitenrefektorium am Grazer Rosenhain wird im Auftrag der Universität Graz neues Leben eingehaucht. In das Gebäude aus dem 17. Jahrhundert zieht 2025 das Institut für Bewegungswissenschaften. Am Dienstag wurde der Abschluss der Dachgleiche gefeiert. 13 Millionen Euro wurden investiert.

Im 17. Jahrhundert ließ der im Jahr 1572 von Kaiser Karl II. nach Graz geholte Jesuitenorden am Rosenhain ein Erholungsheim für seine Ordensmitglieder und Zöglinge errichten. Dieses sogenannte „Sommerrefektorium“ war über die letzten Jahrzehnte zunehmend verfallen. 1984 hat ein Brand das Bauwerk weitgehend zerstört. Vor rund eineinhalb Jahren begann der Um- und Ausbau nach den Plänen des Grazer Architekturbüros Leb-Idris. Mittlerweile ist die Dachgleiche erreicht. 

Das Refektorium von Innen (Bild: APA/ANNEMARIE HAPPE)
Das Refektorium von Innen

Den alten Mauern wurden zwei weitere Stockwerke aufgesetzt. Somit kann der Bau nun einen Hörsaal sowie Seminar- und Arbeitsräume auf fünf Geschoßen beherbergen: Rektor Peter Riedler sprach in diesem Zusammenhang von „Freiraum für die Wissenschaft und einem aktiven Bewegungs- und Begegnungsraum für die Menschen“. In unmittelbarer Nähe befinden sich zudem das vor rund einem Jahr bezogene Sport-Forschungszentrum sowie das Trainings- und Diagnostikzentrum der Universität.

Keine Parkplätze, aber 100 Rad-Abstellplätze
Wer in dem erhöht gelegenen Gebäude arbeitet, muss sportlich sein: Man kann es zu Fuß oder per Fahrrad erreichen, „es gibt zwar eine Zufahrtsmöglichkeit, aber keine Parkplätze“, wie Rektor Riedler ausführte. Rund 100 Fahrradabstellplätze sind geplant. Erdwärmesonden sorgen für die Heizung im Winter und die teilweise Kühlung im Sommer. Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) verwies auf die nachhaltige Gestaltung und „sensible Eingliederung“ des Komplexes in das Naherholungsgebiet.

Für die Revitalisierung wurde eine zeitlich begrenzte Rodung von Stauden und Gestrüpp notwendig. Die Revitalisierung sei „unter größter Rücksichtnahme auf die Natur“ erfolgt, betonte Stadtrat Manfred Eber (KPÖ).

Die Universität Graz plant die Fertigstellung des gesamten Projekts im Sommer 2025. Ab dem Wintersemester 2025/2026 wird der Forschungs- und Lehrbetrieb aufgenommen.

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