Atomarer Spaltpilz

Mächtige Klima-Turbulenzen vor dem Welt-Ökogipfel

Außenpolitik
16.10.2024 06:00

Die heurige UNO-Konferenz in Aserbaidschan wird massiv von der Erdöl- und Atomlobby gekapert! Umweltschützer warnen schon einen Monat vor dem Startschuss vor „Greenwashing“ und atomaren Stürmen.

Mit massiver Kritik versucht Greenpeace das Schlaglicht auf die massiven Umweltvergehen und Menschenrechtsverletzungen im bekennenden zentralasiatischen „Petrostaat“ zu lenken! „Im Hintergrund versucht die fossile Lobby bereits jetzt massiv Druck auszuüben“, warnt Alexander Egit, Europa-Chef der Umweltbewegung.

Vom 11. bis 22. November geht es in der Hauptstadt Baku vor allem um die Finanzierung der Maßnahmen gegen die Erderwärmung. Allerdings konnte sich die internationale Gemeinschaft in diesem Punkt bisher nicht auf ein verbindliches Ziel einigen. Immerhin wird um Öko-Hilfsgelder in der Höhe von 100 Milliarden Dollar gerungen.

Die heurige UNO-Klimakonferenz findet ausgerechnet im zutiefst bekennenden Petrostaat Aserbaidschan statt. (Bild: zaoark - stock.adobe.com)
Die heurige UNO-Klimakonferenz findet ausgerechnet im zutiefst bekennenden Petrostaat Aserbaidschan statt.

Unabhängig davon grassiert in Brüssel der atomare Spaltpilz. Zwar steht die Forderung nach einer Verdreifachung der weltweiten Kapazität an erneuerbarer Energie im EU-Verhandlungsmandat, doch setzen einige Länder unverhohlen auf „saubere“ nukleare Energiequellen. Schweden etwa will bis 2026 mit dem Bau eines neuen Reaktors beginnen. Italien (hatte nach der Katastrophe von Tschernobyl 1987 den Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen) wiederum heckt unter anderem mit dem US-Energiekonzern Westinghouse „radioaktive“ Pläne aus. Und Polen will mit Tschechien (österreich- grenznahe Meiler) in Sachen Atomkraft bei der Kernenergie ab sofort eng kooperieren. Brennpunkt in Zentralasien: Kasachstan hat sich den Bau des ersten AKW jetzt mittels Volksabstimmung absichern lassen.

Voll auf Atomkurs liegt – wie berichtet – auch Microsoft! Der US-Konzern will zur Sicherung der eigenen Energieversorgung ausgerechnet einen Reaktor in Three Mile Island, 1979 Schauplatz einer Kernschmelze, reaktivieren. Auch Google möchte seinen Strombedarf mit atomar-neuartigen Minireaktoren decken.

Klimaveränderungen bedrohen Ökosysteme der Antarktis
Ein neuer Bericht der Antarctic and Southern Ocean Coalition (ASOC) warnt zudem vor dramatischen Entwicklungen in der Antarktis. Wissenschafter fordern die Einrichtung von Schutzgebieten, um das Ökosystem widerstandsfähiger zu machen.

Das Eis schmilzt – erschwertes Brüten für den Kaiserpinguin. (Bild: AFP/MATT CUR-NOCK)
Das Eis schmilzt – erschwertes Brüten für den Kaiserpinguin.

Neben dem Klimawandel und der Fischerei – vor allem Krill – belasten auch der wachsende Tourismus und die zunehmende Verschmutzung durch Mikroplastik das fragile Natursystem. In der Saison 2022/2023 überschritten die Besucherzahlen in der Antarktis erstmals die Marke von 100.000, und Mikroplastik wurde in Wasserproben, Schnee und sogar im Kot von Pinguinen nachgewiesen. Wissenschafter schlagen Alarm und fordern Regelungen. 

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