Viele Frauen nach dem Wechsel, aber auch ältere Männer sind vom Rückgang der Knochenmasse und erhöhtem Frakturrisiko betroffen. Dr. Christian Mate, Arzt für Allgemeinmedizin, hat hier und auf KroneMED alle Informationen und Anlaufstellen für Sie parat.
Da die Osteoporose selbst keine Beschwerden macht, kommt dem Screening eine große Bedeutung zu. Ziel ist es, die Erkrankung früh zu erkennen, entsprechend zu behandeln und so Knochenbrüche zu verhindern.
Osteoporose kann durch verschiedene Risikofaktoren begünstigt werden. Zu den Hauptfaktoren zählen Bewegungsmangel, ein früher Wechsel in die Menopause bei Frauen, ein niedriges Körpergewicht (BMI unter 20), bereits erlittene Knochenbrüche durch Osteoporose, eine erbliche Belastung sowie die Einnahme von Kortison. Weitere Risikofaktoren sind Rauchen, starker Alkoholkonsum, rheumatoide Arthritis und andere chronische Erkrankungen.
Um das Sturzrisiko zu senken, sollten lose Kabel vermieden, auf Teppiche verzichtet und für ausreichende Beleuchtung gesorgt werden. Es ist wichtig, nasse oder vereiste Böden zu meiden.
Kalziumreiche Lebensmittel wie Milchprodukte, Blattspinat, Brokkoli, Nüsse sowie kalziumreiches Mineralwasser tragen zur Knochengesundheit bei. Vitamin-D-reiche Nahrungsmittel wie Milch, Eier, Thunfisch, Sardinen, Makrelen und angereicherte Cerealien unterstützen zusätzlich die Aufnahme von Kalzium.
So hilft Ihnen Ihr Allgemeinmediziner
Der Hausarzt spielt bei der Früherkennung der Osteoporose eine Schlüsselrolle. Bei Patienten ab dem 50. Lebensjahr und vor allem bei Frauen in der Postmenopause (nach dem Wechsel) wird eine Bewertung des Risikos durch den Arzt empfohlen. Im Gespräch mit dem Patienten kann der Allgemeinmediziner herausfinden, ob Risikofaktoren für Osteoporose, wie Rauchen oder starker Alkoholkonsum vorliegen. Auch eine Reihe von chronischen Erkrankungen, wie zum Beispiel die rheumatoide Arthritis oder eine längerfristige Behandlung mit Kortisontabletten zählen dazu.
Bei gesundheitlichen Beschwerden am Wochenende und/oder in der Nacht steht Ihnen zudem das Gesundheitstelefon 1450 zur Verfügung. Zu häufigen Gesundheitsthemen in der Hausarztpraxis können Sie sich außerdem unter kronemed.at informieren. Im Internet steht Ihnen mit dem Gesundheitsportal unter gesundheit.gv.at ein umfassendes Info-Angebot zur Verfügung.
Die Ernährung beachten
Wenn der Arzt es aufgrund der Risikofaktoren und der körperlichen Untersuchung für sinnvoll hält, wird er eine sogenannte Knochendichtemessung veranlassen. Aufgrund des Ergebnisses dieser Untersuchung und in Abhängigkeit von Ihrer individuellen Risikokonstellation kann der Arzt schließlich beurteilen, ob eine medikamentöse Therapie zur Verhinderung von osteoporotischen Frakturen sinnvoll ist. Damit die Therapie gut wirkt, sollten Sie ausreichend Vitamin D und Kalzium zu sich nehmen.
Wenn das über die Nahrung nicht möglich ist, können zusätzlich Tabletten oder Tropfen eingenommen werden. Vor allem Frauen nach dem Wechsel sollten zudem auf ausreichend Bewegung und falls möglich, gezielte Kräftigung der Muskulatur achten. Ihr Hausarzt kann Sie dazu beraten.
Weitere Hilfe im Radiologie-Zentrum
Die Knochendichtemessung, auch DEXA genannt, ist eine Untersuchung mit schwachen Röntgenstrahlen, die in einem radiologischen Diagnosezentrum durchgeführt wird. Sie ist völlig schmerzfrei und erfordert keine besondere Vorbereitung oder Injektion von Kontrastmittel. Die Untersuchung erfolgt im Liegen in einem Computertomografie-Gerät und dauert zwischen 5 und maximal 15 Minuten.
Für die untersuchten Regionen, Lendenwirbelsäule und Oberschenkelhals beidseits wird der sogenannte T-Wert („T-Score“) bestimmt. Je niedriger dieser Wert ist, desto geringer ist die Knochendichte. Ab einem Wert von -1 spricht man von Osteopenie, einer möglichen Vorstufe der Osteoporose, ab -2,5 liegt schließlich eine Osteoporose vor. Im Rahmen eines Reha-Aufenthaltes können Maßnahmen zur Kräftigung der Knochen und Mobilisierung der Gelenke sowie zur Stärkung der Knochendichte und -struktur getroffen werden. Dies kann auch nach Operationen bei osteoporotischer Knochenfraktur als sogenannte Anschlussheilverfahren erfolgen.
Weitere Anlaufstellen für Betroffene von Osteoporose sind
Orthopädischer Chirurg: Wenn es bereits zu einer osteoporotischen Fraktur gekommen ist, erfolgt häufig eine operative Behandlung. Diese reicht von der Stabilisierung bei Wirbelkörperfraktur bis zur Hüft-Totalendoprothese (TEP) beim Oberschenkelhalsbruch.
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