Homeoffice-Hype vorbei

Was Firmen tun, damit das Büro wieder „in“ wird

Oberösterreich
17.10.2024 14:00

Der Neubau brach aufgrund der hohen Kosten für Kauf und Finanzierung und den strengeren Kreditvergaberichtlinien stark ein. Bei den Büroobjekten fragte man sich angesichts des Homeoffice-Booms lange Zeit, warum noch so viel gebaut wird. Und jetzt? Immer mehr Firmen holen verstärkt ihre Mitarbeiter zurück in die Büros. Wie reagiert der Immobilienmarkt darauf?

Handelsriese Amazon stampft ab Jahresende die Homeoffice-Regelung ein und will die Angestellten retour in ihre Büros holen. Auch beim SAP-Konzern will man seine Mitarbeiter wieder öfter sehen. „Es ist die klare Tendenz, die Mitarbeiter wieder ins Unternehmen zu holen“, sagt Christoph Oßberger, der bei Immobiliendienstleister CBRE für den Westen Österreichs verantwortlich ist.

Was die Firmen machen, um wieder attraktiv zu sein? „Vor allem Unternehmen aus dem Informations- und Kommunikationstechnik-Bereich investieren horrende Beträge in die Ausstattung ihrer Büros“, weiß Oßberger, „man tut alles, um die Mitarbeiter ins Unternehmen zu bringen, weil man  drauf gekommen ist, dass der Mensch den direkten Kontakt braucht, Teamwork einfach besser über die kurze Distanz funktioniert“.

Zitat Icon

Investmentfonds trennen sich aktuell von Immobilienobjekten, weil Anleger sich neu orientiert haben. Für regionale Investoren ergeben sich da Chancen, dass sie an Gebäude kommen, die sie sonst nie hätten kaufen können. 

(Bild: CBRE)

Christoph Oßberger, Teamleiter West bei CBRE Österreich

Eine attraktive Lage des Büros, eine hochmoderne Ausstattung, flexible Modelle, die Arbeit zu Hause und im Büro vorsehen – all das wird zum Gebot der Stunde. Projekte in Linz, wie der Techbase-Campus, der Ausbau der Tabakfabrik samt des Quadrill-Komplexes und auch das Hafenportal, seien hier gut auf Kurs.

„Keine Parkplätze, keine gute Ausstattung“
Für Büros in Innenstadtlagen seien die Zeiten aber schwierig, weiß Oßberger. „Das Bessere ist der Feind des Guten, das Neue ist der Feind des Alten“, sinniert er. Für Objekte im Zentrum der oberösterreichischen Landeshauptstadt sei des daher nicht einfach, Mieter zu finden. An der Linzer Landstraße gibt es nicht nur leerstehende Geschäftsflächen, sondern auch viele freie Flächen in den oberen Stockwerken. „Man hat dort keine Parkplätze, keine gute Ausstattung, die Infrastruktur ist müde – da stellt sich jetzt wirklich die Frage der Nachnutzung“, so Oßberger.

„Spreu hat sich schon vom Weizen getrennt“
Ob in Linz trotzdem nicht zu viel gebaut wird? Der Immobilienexperte winkt ab: „Sicher sind viele Projekte vor Corona entstanden. Aber das, was heute steht, aktiv vermietet wird, was jetzt und 2025 bezogen werden kann, das ist ,Survival of the Fittest´. Die Spreu hat sich da schon vom Weizen getrennt.“ Projektbetreiber, die in den Boomjahren zwischen 2019 und 2022 auf den Zug aufgesprungen waren und glaubten, mit Büroimmobilien Geld verdienen zu können, sind zum Teil schon wieder verschwunden.

Geplante Erweiterungen werden zum Teil doch nicht benötigt
Der ins Stottern geratene Konjunkturmotor, unsichere Zukunftsaussichten – all das hinterlässt aber bei potenziellen Mietern Spuren. „Wir sehen auch in Linz, dass es Unternehmen im Informations- und Kommunikationstechnik-Bereich gibt, die Büroerweiterungen vor drei, vier Jahren geplant haben und hier nun an eine Umnutzung denken.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt