Ein erst 20 Jahre junger Mann aus der Schweiz soll gleich mehrere Bombendrohungen versandt und somit für zahlreiche Evakuierungen in Österreich gesorgt haben. Lokalisiert wurde der Verdächtige nach einem europäischen Haftbefehl. Nun steht fest: Der junge Mann wird nicht ausgeliefert.
Nach einer Serie von Drohungen gegen zahlreiche Einrichtungen in Österreich ist der verdächtige 20-jährige Schweizer im Zuge einer Razzia vorläufig festgenommen worden. Eine U-Haft wurde nicht beantragt, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Gallen am späten Mittwochnachmittag bestätigte.
Auslieferung nicht zugestimmt
Der Mann wird demzufolge von den Schweizer Behörden nicht an Österreich ausgeliefert. „Als Schweizer Staatsbürger müsste er zustimmen, das hat er nicht“, sagte der Sprecher.
Weitere Drohungen durchaus möglich
Nach dem Rechtshilfeersuchen der österreichischen Behörden seien die „ersuchten Verfahrenshandlungen durchgeführt“ worden. Wann die Hausdurchsuchung bei dem Mann stattgefunden hatte, war am Mittwoch nicht klar. Jedoch sei der Verdächtige bereits wieder in Freiheit, erklärte der Sprecher. Die Frage, ob damit nicht die Gefahr bestehe, dass weitere Drohungen durch den beschuldigten Schweizer verschickt werden könnten, bejahte der Sprecher. „Natürlich ist das theoretisch möglich“, sagte er.
Wie es nun in dem Fall weitergeht, ist noch offen. Die Schweizer Anklagebehörde spielte den Ball am Mittwoch nach Österreich zurück. Man müsse jetzt auf die Rückmeldung der dortigen Behörden warten, hieß es von der Staatsanwaltschaft im Kanton St. Gallen.
Die in Österreich federführende Staatsanwaltschaft Linz wollte das am Mittwoch jedoch nicht so stehen lassen. Bestandteil des Rechtshilfeersuchens sei schließlich auch eine Verfahrensübernahme für den Fall, dass der Mann nicht ausgeliefert werden könne, gewesen, sagte Sprecherin Ulrike Breiteneder zur APA. Details zum weiteren Vorgehen in dem Fall standen am späten Mittwochnachmittag noch aus.
Mehrere Evakuierungen im Land
Seit Ende September wurde das öffentliche Leben an verschiedenen Orten des Landes maßgeblich beeinträchtigt. Warum? Ein erst 20 Jahre alter Schweizer soll etwa 27 Droh-Mails in Österreich versandt haben. Vor allem Bahnhöfe, aber auch Schulen waren von den Terrorwarnungen betroffen.
Mails gingen an Landespolizeidirektionen
Das Schema war bei den Drohungen immer das gleiche: Bei der Landespolizeidirektion des jeweiligen Bundeslandes geht ein Mail ein, in dem steht, dass Sprengsätze deponiert worden seien.
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