Agiles Groß-SUV

“Leichtgewicht” mit 510 PS: Der neue Range Rover Sport

Motor
27.03.2013 14:19
Land Rover hat den von Fans und vor allem vom US-Markt sehnlichst erwarteten Range Rover Sport vorgestellt. Die zweite Generation des dynamischen Groß-SUVs basiert nun nicht mehr auf dem Discovery, sondern auf dem aktuellen Range Rover – und ist deshalb dank Aluminium-Karosseriearchitektur bis zu 420 kg leichter als sein Vorgänger. Gut für Dynamik und Verbrauch.
(Bild: kmm)

Trotzdem ist der Rangy Sport nicht einfach ein retuschierter Range Rover, auch wenn beide parallel entwickelt wurden. Beim Hersteller betont man, dass sich die beiden nur 25 Prozent der Teile teilen. Zum Beispiel hat der Neue einen klassischen, sportlichen Automatikwählhebel statt des Drehrades. Jedenfalls soll er der schnellste, agilste und fahraktivste Land Rover aller Zeiten sein – man ist geneigt, das zu glauben.

Optisch vereint er Elemente von Range Rover und Evoque. Vom Markenkollegen Range Rover unterscheidet sich der Sport dadurch, dass er 15 Zentimeter kürzer, 5,5 Zentimeter flacher und noch leichter (Einstiegsversion minus 45 kg) ist. Mit 4,85 Meter Länge ist er sechs Zentimeter länger als sein Vorgänger, der Radstand wuchs um ganze 18 Zentimeter, was den Passagieren zugutekommt. Es ist jetzt so viel Platz, dass man optional eine elektrisch versenkbare dritte Sitzreihe (zwei Plätze) ordern kann.

Für agiles Handling soll die Fahrwerkskonstruktion aus Aluminium sorgen, vorn einzeln aufgehängte Räder mit weit gespreizten Doppelquerlenkern, hinten eine aufwendige Mehrlenkerlösung. Das Fahrwerk wurde auf der gleichen Rennstrecke abgestimmt wie das des F-Type. Die Anforderung war, der deutschen Konkurrenz in nichts nachzustehen. Eher abseits der Straßen interessant sind die langen Federwege von 26 Zentimetern vorn und 27 Zentimetern hinten, die eine Achsverschränkung von knapp 55 Zentimeter ermöglichen. Die maximale Bodenfreiheit nahm um sechs auf 29 Zentimeter zu, die weiterentwickelte Luftfederung ermöglicht eine Veränderung des Fahrzeugniveaus um insgesamt 185 Millimeter. 

Allradantrieb ist serienmäßig – und doch optional, denn es stehen zwei Systeme zur Auswahl: zum einen die Variante mit Geländeuntersetzung, einer 50:50-Verteilung der Antriebskraft zwischen Vorder- und Hinterrädern sowie einer 100-prozentigen Sperrmöglichkeit. Die Alternativlösung dazu besitzt ein einstufiges Verteilergetriebe mit Torsendifferenzial, das automatisch Antriebskraft an die Achse mit dem besseren Grip weiterleitet. Mit einer Quote von 42 zu 58 zwischen Vorder- und Hinterachse besitzt diese Variante Heckantriebscharakter – mit entsprechenden Folgen für die Fahrdynamik.

Elektronik fürs Schnelle und Arge
Serie ist die adaptive Fahrwerkssteuerung "Adaptive Dynamics" mit stufenlos verstellbaren Dämpfern; die leistungsstarken Modellversionen verfügen im "Terrain Response 2"-System über einen zusätzlichen "Dynamik"-Modus. Diese Systeme kooperieren mit weiteren Technologien, wie der aktiven Zweikanal-Neigungssteuerung "Dynamic Response", dem aktiven Hinterachs-Sperrdifferenzial und dem System zum "Torque Vectoring" durch Bremseneingriff.

Völlig neu ist die patentierte "Wade Sensing"-Funktion, mit der automatisch die Tiefe von Wasserdurchfahrten gemessen wird. Immerhin ist das jetzt bis zu 85 Zentimeter Tiefe möglich (Sport alt 70 Zentimeter, Range Rover neu 90 Zentimeter).

Bis zu 510 PS zum Start – Hybridantrieb folgt
Zur Markteinführung stehen drei Motoren zur Wahl, alle mit ZF-Achtgangautomatik: ein 5,0-Liter-V8-Kompresserbenziner mit 510 PS sowie ein in zwei Leistungsstufen erhältlicher V6-Diesel – als 258 PS starker TDV6 und als SDV6 mit 292 PS. Im Lauf dieses Jahres folgt ein Hochleistungs-SDV8-Diesel mit 4,4 Liter Hubraum und 339 PS, 2014 kommt noch eine Diesel-Hybridversion dazu. Außerdem ist von künftigen Vierzylindermotoren die Rede, die das Fahrzeuggewicht dann unter zwei Tonnen drücken (der Einstiegs-V6 wiegt 2.115 kg). Mit dem dicken V8-Benziner schafft der Sport den Sprint auf 100 km/h in 5,3 Sekunden (Range Rover 5,4 s), immerhin schneller als ein Porsche Cayman. 

Im Innenraum geht es sportlich-luxuriös zu. Ein hochauflösendes 12,3-Zoll- Display für die Instrumente feiert Premiere, als zweite Hauptanzeige steht ein 8-Zoll-Touchscreen mit optionaler "Dual-View"-Technologie für Steuerungen und Infotainment bereit. Weiterhin ist optional ein farbiges Head-up-Display lieferbar, das mithilfe von Lasertechnologie alle wichtigen Fahrzeug- und Navigationsdaten in die Frontscheibe projiziert. Die Sitze sind konturierter als im klassischen Range Rover.

Der neue Range Rover Sport kann ab sofort bestellt werden, zu Preisen ab 68.700 Euro. Marktstart und erste Auslieferungen werden in Österreich im September stattfinden.

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(Bild: kmm)



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