Wenn ihm der ÖVP-Chef die Tür zu Koalitionsverhandlungen wie am Dienstag mit aller Kraft vor der Nase zuwirft: Dann dreht sich – wenig überraschend – Wahlsieger Herbert Kickl nicht schmollend weg und läuft davon, sondern fällt am nächsten Tag gleich mit der Tür ins Haus. Und begräbt dabei – symbolisch – den Bundeskanzler gleich unter dieser Tür. Denn Kickl legte nach der „Wegweisung“ durch Nehammer einfach einen zeitlichen und inhaltlichen Fahrplan für Sondierungsgespräche zwischen Blauen und Türkisen vor. Und verkündete gleich: „Mitte November könnten wir fertig sein“. Rein theoretisch wahrscheinlich. Praktisch sicher nicht. Bis tatsächlich eine blau-türkise Koalition stehen könnte, müsste noch viel Wasser die Donau hinunterfließen. Aber, wie heißt es so schön: Steter Tropfen höhlt den Stein.
Nicht vom Tisch. Tatsächlich ist Kickls Flirt mit der ÖVP für Karl Nehammer nicht ungefährlich. Denn tatsächlich ist davon auszugehen, dass sich die Flirtbereitschaft aufseiten der Volkspartei erhöhen wird, wenn das türkis-rot-pinke Zuckerl nicht rasch zu glänzen beginnt. Wenn die Gräben zwischen der ÖVP und der SPÖ nicht überwunden werden. Dann wird Herbert Kickl garantiert immer wieder in die Verhandlungen reingrätschen und den Türkis-Schwarzen im Schatten von Nehammer immer leuchtendere Angebote machen, die sie immer schwerer ablehnen können. Das „Zuckerl“ scheint noch so längst nicht gegessen, Blau-Türkis darf man noch nicht abschreiben. Das glauben auch die „Krone“-User: Zu unserer gestrigen diesbezüglichen „Frage des Tages“ meinte eine satte Mehrheit, dass diese Koalition noch nicht vom Tisch sei.
Kommen Sie gut durch den Donnerstag!
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